Das flüssige Gestein verschwindet in Lavatuben -
Die glühende Lava fließt jetzt mehr über unterirdische Lavatuben oder Lavahöhlen ab. Immer weniger offene Lavakanäle sind in den letzten Tagen zu beobachten. Erst an den Austrittsstellen meist am neuen Meeresdelta oder wenn eine Lavatube einbricht, wie am Friedhof von La Laguna, werden die leuchtend, heißen Lavamassen sichtbar.
Alles zum Mittwoch, dem 8.12.21 auf dieser Seite weiter unten
Diese Lavatuben verlaufen oft kilometerweit nur wenige Zentimeter unter einer brüchigen, bereits ausgekühlten Deckschicht der Schwerkraft folgend zum Meer. Es können mehrere Meterbreite und bis zu 5 Meter Höhe große Höhlen sein. Auch können sich richtig große Dome bilden, in denen sich jetzt im Akutzustand riesige Lavamassen stauen. Das Material bleibt lange Zeit bei 800 bis 1000 C Grad flüssig und fließt dann nach und nach ab.
Darum ist es auch jetzt und in den kommenden Monaten sehr gefährlich über ein optisch erstarrtes Lavafeld zu laufen. Selbst wenn die Lavatube vollständig entleert ist und eine „Lavahöhle“ gebildet hat, bleibt die brüchige Hülle. Ich kann ein Lied davon singen, wie oft ich schon im Laufe meiner Vulkanforschung durch eine scheinbar dicke und sichere Hölle eingebrochen bin und mir Verletzungen zugezogen habe. Ob es bei meinen Lavagängen auf dem Vulkan San Juan oder auf uralten Lavaströmen auf El Hierro war.
Ein gutes Beispiel befindet sich neben dem jetzt aktiven Vulkan Cabeza in den Caños de fuego. Ein begehbares und für Besucher abgesichertes Höhlensystem das 1949 entstanden ist. Zurzeit allerdings geschlossen.
Auch die Cueva de los Verdes auf der Insel Lanzarote ist ein insgesamt sieben Kilometer langes Höhlensystem, das durch einen Lavastrom gebildet wurde. So gibt es unzählige bekannte und auch unbekannte Lavatuben auf den Kanaren.
Wer sind meine Leser?
Nachdem in einigen Kommentaren die Frage nach der Leserschaft aufgetaucht ist. Nach fast 3 Monaten findet der Vulkan Cabeza nicht mehr das große Presse-Echo in den Medien. Andere Themen wie „Corona“ tauchen wieder in den Vordergrund.
Diese Seite wurde kurz nach dem Vulkanausbruch im September 2021 täglich von rund 60.000 Interessenten angeklickt. Mit schwindender Vulkanaktivität sind wir jetzt aber immer noch bei 25.000 täglichen Lesern. Es gibt also noch eine große Interessengruppe die informiert werden möchte.
Es sind meist Deutsche, Schweizer, Österreicher, Spanier und Niederländer, wie ich aus der Statistik entnehmen kann. Aber auch einige Leser aus Amerika und Australien. Es lohnt sich also noch zu schreiben.
Mein Dank an alle Leser und besonders den Kommentatoren, die oft interessante Beiträge und Links beisteuern.
11.00 Uhr - Mitteilung der IGN – Seit der letzten Aussage wurden auf der Insel La Palma insgesamt 35 Erdbeben geortet, von denen nur eines von der Bevölkerung zu spüren war. Die maximale aufgezeichnete Magnitude beträgt 3,5 (mbLg), was dem gestrigen Erdbeben um 11:41 UTC mit einer Tiefe von 10 km entspricht. Die Seismizität setzt sich unter dem zentralen Gebiet von Cumbre Vieja in den gleichen Gebieten der Vortage fort, die meisten Erdbeben (28) befinden sich in Tiefen zwischen 10 und 15 km. Auch in der Nähe des Vulkangebäudes (Westsektor) wurden zwei Oberflächenbeben registriert. Die Amplitude des Tremorsignals bleibt auf niedrigem Niveau und ist genauso stabil wie an den Tagen zuvor.
Wie in den vergangenen Tagen zeigt das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel keinen klaren Trend in der Deformation der Stationen, die den Eruptionszentren am nächsten sind. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, stabilisiert, außer in LP01, die sie weiterhin registriert. Angesichts des um 08:00 UTC kalibrierten Bildes wird eine Aschewolkenhöhe von 3.000 m Richtung Nordosten beobachtet. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.123 m gemessen.
11.15 Uhr – Foto der heutigen Aktivität vom Dos Pinos-Staudamm (Los Llanos) um 10.00 Uhr
Fotografia de la erupción desde el embalse Dos Pinos (Los Llanos) a las 10.00 hora canaria / Photograph of the eruption from Dos Pinos dam (Los Llanos) at 10.00 Canarian time pic.twitter.com/I4nNJyo6sB
— INVOLCAN (@involcan) December 7, 2021
13.45 Uhr – Wieder ein ML4,0 Beben um 13.29 Uhr aus 14 km Tiefe unter Fuencaliente.
13.50 Uhr – Der Vulkan emittiert erneut Asche mit erheblichen Auswirkungen auf El Paso und Los Llanos. Auch auf der Ostseite (San Pedro) fällt Asche mit Regentropfen vermischt. Der Flughafen Mazo wird noch insular vereinzelt angeflogen.
15.30 Uhr - Ein INVOLCAN-Team, das auf der Insel La Gomera eine seismische Station installiert, schickt uns dieses Foto von dem Ausbruch auf La Palma.
Un equipo de INVOLCAN, que se encuentra en la isla de La Gomera instalando una estación sísmica, nos envía esta foto de la erupción en La Palma / An INVOLCAN team, which is on the island of La Gomera installing a seismic station, sends us this photo of the eruption on La Palma pic.twitter.com/ci6jsY3JOb
— INVOLCAN (@involcan) December 7, 2021
15.40 Uhr - Mitteilung des Cabildo de La Palma : Derzeit ist die Luftqualität in Los Llanos de Aridane und in Breña Alta ungünstig. Wieder einmal so eine Aussage, die Details vermissen lässt. Vom Pförtner oder einer Sekretärin abgeschickt. Wer genaue Werte liebt, hier auf der Indexseite gibt es genaue Daten.
16.00 Uhr – Der Lavastrom, der westlich von Montaña Cogote entstand und die Klippe in der Gegend von Las Hoyas hinunterstürzt und sich über die untere Deltainsel ergießt, hat in 36 Stunden 60 Gebäude zerstört, so der Direktor von Pevolca.
17.02 Uhr - Hohe Giftstoff Konzentration im Katastrophengebiet.
#PEVOLCA Las mediciones de gases de @UMEgob permiten detectar la presencia de agentes tóxicos en #ErupciónLaPalma. Los datos son analizados por el Puesto de Mando Avanzado y el Comité Científico para autorizar el acceso a las zonas de exclusión en condiciones de seguridad. pic.twitter.com/eGMKRHN2Po
— 1−1−2 Canarias (@112canarias) December 7, 2021
20.30 Uhr - so qualmte am Spätnachmittag der Vulkan Cabeza. Viel Asche und eine hohe Aschesäule.
Imágenes que muestran la columna de cenizas esta tarde #ErupcionLaPalma / Images that show the ash column this afternoon #LaPalmaEruption pic.twitter.com/q4XTt0rdyj
— INVOLCAN (@involcan) December 7, 2021
20.35 Uhr - Binter streicht Flüge nach La Palma wegen Vulkanasche.
Mittwoch, der 8. Dezember 2021
9.00 Uhr – Binter nimmt seine Flüge mit La Palma wieder auf. Nach der Aussetzung am Dienstagnachmittag nimmt Binter seine Flüge mit La Palma an diesem Mittwoch wieder auf und bittet die Passagiere, den Status ihrer Flüge zu überprüfen, bevor sie zum Flughafen gehen.
9.10 Uhr - Nach einer ruhigen Nacht mit nur wenigen und leichten Erdbeben, stößt der Vulkan Cabeza heute nur Wolken von Wasserdampf und Gasen aus. Damit beginnt aber auch die Gefahr, dass er explosiver wird.
9.30 Uhr – Bilder des Lavastroms vom Aussichtspunkt Las Hoyas heute um 8.00 Uhr.
Imágenes del avance de la colada de lava desde el Mirador de Las Hoyas a las 8.00 hora canaria / Images of the lava flow advancing from the Las Hoyas Viewpoint at 8.00 am Canarian time pic.twitter.com/UA7EA0PbJr
— INVOLCAN (@involcan) December 8, 2021
10.30 Uhr - Mitteilung der IGN – Seit der letzten Aussage wurden auf der Insel La Palma insgesamt 29 Erdbeben geortet, zwei davon von der Bevölkerung zu spüren. Die maximal aufgezeichnete Magnitude beträgt 4,0 (mbLg), entsprechend dem gestrigen Erdbeben um 13:29 UTC, 14 km tief und gefühlt mit Intensität IV (EMS98).
Die Seismizität setzt sich unter dem zentralen Gebiet von Cumbre Vieja in den gleichen Gebieten der Vortage fort, die meisten Erdbeben (20) befinden sich in Tiefen zwischen 9 und 22 km, der Rest (9) in Tiefen zwischen 30 und 40 km. In Tiefen von weniger als 9 km wurden keine Erdbeben geortet. Die Amplitude des Tremorsignals er bleibt auf niedrigem Niveau und ist ebenso stabil wie in den Vortagen.
Wie in den vergangenen Tagen zeigt das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel keinen klaren Trend in der Deformation der Stationen, die den Eruptionszentren am nächsten sind. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, stabilisiert, außer in LP01, die sie weiterhin registriert. Angesichts des um 08:45 UTC kalibrierten Bildes wird eine Säulenhöhe von 3.700 m mit Süd-Ausrichtung beobachtet.
11.00 Uhr - Das Cabildo de La Palma teilt mit – Besitzer und Bewässerer der Bananenplantagen können am Mittwoch nur auf dem Seeweg mit der Landungsfähre den Südteil erreichen. Die Zugangsstraßen sind wegen giftiger Gase gesperrt.
11.50 Uhr - Der Ministerrat hat am Dienstag 2,5 Millionen Euro für Forschungsaktivitäten im Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch auf der Insel La Palma bewilligt, davon knapp 70 Prozent für zukünftige Projekte.
12.14 Uhr – Seit 10.00 Uhr kommen jetzt wieder verstärkt Beben aus der unteren Magmakammer in 35 Kilometer Tiefe unter Mazo. Nach in moderater Stärke zwischen ML3,1 und ML3,3. Hoffen wir, dass es dabei bleibt und die Stärkezunahme nicht mit einem neuerlichen Lava-Nachschub zusammen hängt, der sich in einigen Stunden am Vulkan bemerkbar macht. Bis spätestens Weihnachten wollten wir das Thema „Vulkan“ eigentlich ausgestanden haben.
12.30 Uhr - So sah es heute Morgen hinter dem Leuchtturm von Bombilla aus.
13.45 Uhr - Gelbe Wetterwarnung durch die AEMET vor Wind und Fünf-Meter-Wellen auf La Palma. Mit Böen von bis zu 70 Stundenkilometern über die Gipfel von Gran Canaria und La Palma, La Gomera, Lanzarote und El Hierro. Ab Donnerstag um 18.00 Uhr auch mit starkem Regen.
14.30 Uhr - 500 Meter vor dem Kraterrand, während einer ruhigen Phase.
16.00 Uhr - Jetzt kehrt wieder Ruhe ein – Tausende von Touristen haben La Palma über die Brückentage ( Montag + Mittwoch war Feiertag) besucht. Heiß begehrte Bilder der Eruption, die an diesem langen Wochenende Tausende von Touristen und Schaulustigen angezogen hat, die nach La Palma gekommen sind. Tourismus, den La Palma nach Meinung der Tourismusindustrie weiterhin dringend braucht. An diesen Feiertagen haben Händler ihre Verkäufe gesteigert. Viele dieser Touristen haben ihr Sandkorn beigesteuert.
Beim Verlassen der Insel ist das Gefühl in aller Munde, Zeuge eines Naturphänomens wie dem Ausbruch eines Vulkans und der Durchhaltekraft seiner Bewohner zu sein. Viel Bewegung sowohl innerhalb als auch um den Flughafen von La Palma. Atmosphäre auch auf den Terrassen und in den Straßen von Los Llanos de Aridane , einer der am stärksten vom Vulkanausbruch betroffenen Gemeinden. Die Profiteure freuen sich und der Rest ist froh, dass die Schaulustigen wieder die Insel verlassen.
17.00 Uhr - Morcuende von der Pevolca wies darauf hin, dass 555 Menschen in Hotels untergebracht sind, zwei weniger als am Vortag. Davon befinden sich 411 in Fuencaliente, 69 in Los Llanos de Aridane und 75 in Breña Baja. Ebenso bleibt die Zahl der in sozialen Gesundheitszentren untergebrachten Angehörigen bei 43.
Die neuesten verfügbaren Daten über das betroffene Gebiet werden auf 1.184 Hektar geschätzt. Die Gesamtfläche der Lavadeltas beträgt weiterhin etwa 48,03 Hektar und der maximale Abstand zwischen den Lavaströmen beträgt 3.350 Meter.
- Fortsetzung folgt