Stahlnetze gegen Steinschlag und Erdrutsch -
Steinschlag und Erdrutsch sind auf La Palma eine permanente Gefahr auf vielen Straßen und Wegen. Durch die topografisch steilen Felswände und Barrancos in die selbst die wichtigsten Verbindungen, wie die LP‑1 nach Norden gebaut werden mussten, brechen immer wieder Felsplatten ab, die auf die Straße krachen.
Besonders nach den winterlich starken Regenfällen löst die Erosion Steinschlag und Erdrutsch aus. Das poröse Vulkangestein aus Basalt besitzt keine Stabilität wie etwa Granit. Die Gefahr ist groß, dass Autofahrer getroffen und verletzt werden. Auf jeden Fall ist die Strecke blockiert und muss Tage oder wie jetzt im Norden wochenlang gesperrt werden. Siehe auch meinen Beitrag „Gefährlicher Steinschlag nach Regenfällen“ von 2017.
Stahlnetze wurden auch vor Jahren in Nähe des Hafens von Santa Cruz de La Palma angebracht, nachdem in der Nacht eine herabstürzende Felsplatte eine Reihe von parkenden Autos getroffen hatte.
Vermehrte Tunnels wäre natürlich die sicherste Lösung, aber teuer. Das Cabildo de La Palma sichert seit einigen Jahren die gefährdetsten Stellen mit Stahlnetzen ab. Dieses System fängt die größten Steinbrocken ab, lässt aber kleine Steine passieren. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 60 km/h kann bereits ein kleiner Stein großen Schaden anrichten und die Windschutzscheibe zum Bersten bringen. Alles schon selbst erlebt.
Auch Wanderwege, wie zum Beispiel in die Caldera de Taburiente oder Los Tilos sind diesen Gefahren ausgesetzt.
Wie sich nach starken Regenfällen verhalten?
Möglichst Zuhause oder im Hotel bleiben oder wenn es das Wetter zulässt einen Strandtag einlegen. Auch eine Hauptstadtbesichtigung oder der Besuch von Los Llanos wäre eine Idee. Keine weiten Fahrten in den Norden oder auf den Roque de Los Muchachos unternehmen.
Keine Wanderungen in gefährdete Gebiete mit Steilwänden oder durch Barrancos. Erfahrungsgemäß treten Steinschlag und Erdrutsch erst ein bis zwei Tage nach einem starken Niederschlag auf, wenn das Regenwasser tief in den Boden oder Fels eingedrungen ist.
Es sind meine Erfahrungswerte, nach denen wir auch früher die kommerziellen Touren ausgerichtet haben.
Los Tilos bei trockenem Wetter im Video:
💚Si aún estás pensando cuáles serán tus propósitos para este 2023, redescubre #LaPalma
🥰¡Te volverá a sorprender! @CabLaPalma @MariaRgAc #MedioambienteLaPalma #LaPalmaNaturaleza pic.twitter.com/EN5Mc3SOZL
— Consejería de Medio Ambiente-Cabildo de La Palma (@MedioAmbienteLP) January 2, 2023
Dienstag, der 3. Januar 2023
12.00 Uhr – Das passt zum heutigen Thema – Es regnet auf La Palma erneut und hinterlässt mehr als 66 Liter in der Cumbre Nueva. Auch bei mir in Mazo konnte ich 30 l/m² messen.
14.30 Uhr – Die Arbeitslosigkeit schoss im Dezember auf der Insel mit 686 weiteren Arbeitslosen in die Höhe. Damit hat La Palma jetzt 6.720 Arbeitslose.
Mittwoch, der 4. Januar 2023
9.00 Uhr – Brand in einem Wohnhaus in La Fajana in Barlovento an den Meeresschwimmbädern. Es gab keine Verletzten.
11.30 Uhr – Die Laguna de Barlovento hat ihren Inhalt nach den jüngsten Regenfällen, die am vergangenen Dienstag in der Gegend gefallen sind, erhöht. Die ergiebigen Regengüsse haben mehr als 50.000 Kubikmeter zum Füllen des größten Beckens auf La Palma beigetragen … und das Wasser fließt weiter zu.
15.40 Uhr – Die neue Küstenstraße zwischen Puerto Naos und Tazacorte könnte Ende April in Betrieb genommen werden. Auf 3,9 Kilometern verläuft sie teilweise über die neuen Lavaströme und wird die Wiederherstellung der Straßenverbindung am Westhang der Insel ermöglichen. Eine für mich unnötige zweite Verbindung, die nur touristischen Zwecken dient und unnötig ist.
16.20 Uhr - Die Heiligen Dreikönige sind hier so wichtig wie das Christkind oder der Weihnachtsmann in Deutschland. Breña Baja ist bereits darauf vorbereitet, am Nachmittag dieses Donnerstags, dem 5. Januar, die Heiligen Dreikönige des Ostens zu empfangen, die ab 16:00 Uhr Viertel für Viertel der Gemeinde besuchen werden.
Donnerstag, der 5. Januar 2023
11.00 Uhr - Im Gewerbegebiet Los Guinchos in Santa Cruz de La Palma brennt eine Lagerhalle. In der Halle wurden Lebensmittel gelagert. Der Brand wurde am Mittwochabend gegen 21.00 Uhr entdeckt und konnte von der Feuerwehr rasch gelöscht werden.
Dreikönigstag, der 6. Januar 2023
10.00 Uhr – Heute ist der wichtigste Feiertag auf La Palma. Hier zum Nachlesen. Die Drei Könige haben in der vergangenen Nacht die Geschenke gebracht. Ähnlich wie am Heiligen Abend in den nördlichen Ländern. Bei uns in der Familie pflegen wir allerdings die deutschen Bräuche. Deshalb gab es auch keine Geschenke mehr. Das Wetter ist heute traumhaft, sonnig mit 24,6° C.
Hallo nach La Palma, danke für die Links, die Sie angefügt haben. Ich kann Ihrem Kommentar nur zustimmen. Ich war ab August für längere Zeit in La Palma und auch in Tazacorte. Der neue Hafen ist abgesperrt, rotes Flatterband signalisiert Gefahrt. Der Beton der gesamten Kaianlage bröckelt und bröselt, die Armiereisen sind verrostet, die Treppe nach oben unpassierbar. Wie konnte ein solcher Hafen gebaut werden, der für große Kreuzfahrtschiffe nicht angefahren wird, weil insbesondere – wie im Artikel auch geschrieben – die Infrastruktur völlig fehlt. Oder soll z. B. etwa Bus nach Bus zum El Time hochfahren? Und Kreuzfahrtschiffe: Wenn ich auf La Palma bin und Santa Cruz (auch Las Nievas) ein Ziel ist, dann prüfe ich zunächst, ob ein Kreuzfahrtschiff angelandet ist. Wenn ja, plane ich ein anderes Ziel an diesem Tag oder – besser – mache es mir im Ferienhaus gemütlich. Aber, wie Sie auch schreiben: La Palma ist – wenn ich es so sagen darf – auch meine Lieblingsinsel. Daran wird sich nichts ändern, gibt es doch genügend Nischen und Möglichkeitenauch, auch bei „Touristenansturm“ einen sehr schönen Urlaub zu verbringen.
Auch wenn so mancher jüngere Besucher mir auch schon einmal gesagt hat: Wie, drei Monate La Palma? Ich habe nach 5 Tagen schon alles gesehen, ich muss kein zweites Mal nach La Palma kommen. Nun ja.
Und, ich kann es nur wiederholen, man hofft, dass so manches Bauvorhaben nicht umgesetzt wird. Ingeborg
Hallo Ingeborg,
man hat auf La Palma schon einiges ‚in den Lavasand gesetzt‘, um es mal so zu formulieren. Man schaue sich die Gigantomanie des Hafens von Tazacorte an (reichte ein großer Hafen nicht aus?), gut beschrieben hier: https://lapalma1.net/2018/10/05/tazacorte-grosser-hafen-fuer-ein-kleines-schiff/
oder auch der viel zu große Flughafen, der auf Touristenzahlen ausgerichtet ist, die dann wo logieren sollen? Neue ‚Bettenburgen‘ jedenfalls braucht La Palma nicht. Es reicht ja bereits völlig aus, wenn die Kreuzfahrtschiffe in Santa Cruz vor Anker liegen und die Flut der Tagestouristen mit Bussen über die Insel gekarrt werden.
Und nicht zu vergessen die Ölverbrennungsanlage- und Dreckschleuder der Energieversorgung von La Palma vor Santa Cruz, die wohl auch deshalb noch länger laufen wird, weil man eben gut ‚verdrahtet‘ ist, wer auf Dauer Profite einfahren will. Da dürften dann die im folgenden Link genannten Projekte nicht gut ankommen in jenen Kreisen: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/energie-vulkan-insel-la-palma-setzt-auf-erneuerbare-energien-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101–221205-99–782253
Allerdings ließt man auch in dem Beitrag der Süddeutschen wieder von der Alternative von Elektroautos, die eben deshalb keine ökologische Wende bringen werden, wer sich die ganze Kette von der Seite der Rohstoffe her betrachtet, zumal dann, wenn eine bereits gut vorhandene öffentliche Verkehrsinfrastruktur weiter verbessert, dabei auch noch flexibler gestaltet werden kann.
Aber gemach, zumindest den Älteren von uns werden auch weitere mögliche Fehlentwicklungen nicht so schnell die Insel vermiesen können. Was allerdings die jüngeren betrifft (falls die überhaupt noch in der Lage sein werden, diese Art von Urlaub zu machen), dürfte es vielleicht schlechter ausgehen.
„Aber die Hoffnung bleibt.“, wie im Vorkommentar zu lesen ist.
Hallo, ja, leider stimmt es wohl, dass – wie so oft ‑der Profit sehr oft über alles geht. Aber noch hoffe ich, genau wie Sie und viele Andere, dass La Palma seine Schönheit und Einzigartigkeit nicht im Massentourismus und vielen großen Hotelanlagen mitten in der Natur verliert.
Viele Grüße nach La Palma
Hallo Ingeborg, Du hast ja so Recht. Aber vermutlich wird sich niemand nach dir und mir und Manfred und anderen La Palma Liebhabern richten. Am Ende entscheiden die Dollarzeichen in den Augen. Aber die Hoffnung bleibt.
Hallo nach La Palma, danke für die schnelle Auskunft. Ich hoffe sehr, dass es nicht zu einer massiven Bebauung der Küste kommt. Nicht, dass ich den Fortschritt (wäre es denn einer?) bremsen möchte. Aber mit noch mehr Hotels (in Richtung Teneguia Princess oder auch der Touristenstadt Los Cancajos) verliert – aus meiner Sicht – La Palma mehr und mehr seine bis jetzt noch bestehende besondere Einzigartigkeit im Kreis der kanarischen Inseln (Natur, Landschaft, Ruhe, Charme …). Wer große Hotelanlagen und Trubel oder Shopping etc. sucht, findet dies auf den anderen, größeren Kanareninseln. Viele Grüße nach La Palma
Hallo nach La Palma, ich habe über die neue Küstenstraße gelesen. Wie ist denn der Verlauf der Straße geplant? Puerto Naos – Las Norias – Richtung San Borondon? Auch für mich ist eine zweite Straße – nachdem es ja die immer besser werdende Verbindung Las Norias – La Laguna gibt – nicht verständlich. Schön wäre, wenn man von Las Manchas eine Möglichkeit der Querverbindung wieder nach El Paso bekommen könnte. Viele Grüße nach La Palma Ingeborg
Hallo Ingeborg,
die neue Straße verläuft direkt an der Küste zwischen Tazacorte und Puerto Naos. Der Hintergedanke sind, neue Hotels und Touristenunterkünfte an der Strecke zu errichten. Grundstücke, die der Familie des jetzigen Inselpräsidenten gehören. Jetzt werden erst mal die Günstlinge mit öffentlichen Mitteln versorgt. Die alte Verbindung der LP‑2 kann frühestens, wenn überhaupt erst in Jahren wieder gebaut werden. Hier sind die Lavamassen 50 bis 60 Meter hoch und noch sehr heiß. Das heißt, viele Brücken und Viadukte und entsprechende Kosten.
Lieber Manfred,
seit einiger Zeit werde ich Deinem Block von unerträglichen Werbebeiträgen belästigt. Scheint mit Google zusammenzuhängen. Auf meinem Rechner habe ich Google inzwischen deinstalliert. Leider hilft es nicht. Geht es Dir und/oder anderen Fans auch so?
Freundliche Grüße
Achim
Lieber Joachim,
von irgendetwas muss sich die Seite aber finanzieren. Es entstehen täglich Kosten, die durch Werbung zum Teil refinanziert wird. In meinem letzten Buch habe ich dieses Thema ausführlich behandelt.
Die Stahlnetze habe ich auf der Insel auch schon gesehen und auch Brocken die es bis auf die Straße geschafft haben. Leider gibt es immer wieder Unvernünftige die die Gefahr nicht ernst nehmen. Auch bei uns im Harz gibt es Straßen die immer wieder gesperrt werden müssen wegen Steinschlag und auch die Unvernünftigen die es ignorieren und sich in Gefahr bringen. Ist wohl ein international- menschliches Problem.
Hallo Frank,
es ist leider die Ignoranz oder das mangelnde Wissen über die Gefahr. Man kann nur davor warnen. Die Folgen trägt der Betroffene. Viele Wanderunfälle ließen sich vermeiden, wenn Ratschläge ernst genommen würden. Nur die Rettungskräfte sind zu bedauern, die sich in dann in Gefahr bringen müssen und oft über weite Strecken einen verunglückten Wanderer zu Fuß bergen müssen.