Reiseveranstalter FTI Group geht pleite

Reiseveranstalter - FTI Group

Der Reiseveranstalter FTI Group meldet Konkurs an -

Am Mon­tag, dem 3. Juni 2024 hat die FTI Tou­ris­tik GmbH, Ober­ge­sell­schaft der FTI GROUP, einen Antrag auf Eröff­nung eines Insol­venz­ver­fah­rens gestellt (zur Pres­se­mel­dung). Wel­che Anbie­ter und Mar­ken sind betroffen? 

Gene­rell betrof­fen sind alle bei dem Rei­se­an­bie­ter FTI Tou­ris­tik GmbH gebuch­ten Leis­tun­gen. Dies beinhal­tet die Mar­ken FTI in Deutsch­land, Öster­reich und den Nie­der­lan­den, die Mar­ke 5vorFlug in Deutsch­land, die BigX­tra Tou­ris­tik GmbH, sowie die Miet­fahr­zeugs-Mar­ken Driv­eF­TI und Cars and Cam­per.

Es lässt den Geist von Thomas Cook wieder aufleben

Die Inseln Fuer­te­ven­tura und Gran Cana­ria sind am stärks­ten von der Zah­lungs­ein­stel­lung der dritt­größ­ten Tou­ris­ten­grup­pe Euro­pas betrof­fen. Sie ver­wal­tet die Lab­ran­da-Hotels (30) und bringt fast zwei von zehn deut­schen Tou­ris­ten, die auf die Inseln kom­men. Wie stark FTI auf La Pal­ma enga­giert war, ist im Moment nicht bekannt.

Der Tou­ris­tik­kon­zern FTI Tou­ris­tik GmbH, Mut­ter­ge­sell­schaft der FTI Group, ist der dritt­größ­te Rei­se­ver­an­stal­ter Europas.

Der Rei­se­ver­an­stal­ter befand sich vor Covid in einer kom­pli­zier­ten Situa­ti­on und nach der Pan­de­mie stie­gen sei­ne Schul­den wei­ter an, obwohl er rund 500 Mil­lio­nen Euro von der deut­schen Regie­rung und etwa 50 Mil­lio­nen Euro von der spa­ni­schen Regie­rung erhal­ten hat­te. Im April 2024 wur­den neue Inves­to­ren auf­ge­nom­men, aller­dings blie­ben die Reser­vie­rungs­zah­len hin­ter den Erwar­tun­gen zurück und auch Lie­fe­ran­ten bestan­den auf Vor­aus­zah­lung. Aus die­sem Grund sei beschlos­sen wor­den, Insol­venz anzu­mel­den, heißt es in einer Pres­se­mit­tei­lung des Unternehmens.

Der Bank­rott lässt Hun­der­te von Pas­sa­gie­ren auf den Inseln in der Luft zurück und erin­nert dar­an, was sei­ner­zeit nach dem Sturz von Tho­mas Cook geschah. Der Rei­se­ver­an­stal­ter hat einen Sup­port ein­ge­rich­tet, um Anru­fe betrof­fe­ner Rei­sen­der zu beant­wor­ten, und teilt mit, dass „es dar­an arbei­tet, dass die begon­ne­nen Rei­sen so schnell wie mög­lich abge­schlos­sen wer­den kön­nen“. Für die­je­ni­gen, die noch nicht gestar­tet sind, wird gewarnt, dass dies ab mor­gen, Diens­tag, 4. Juni, nicht mehr mög­lich sein wird.

Wir bemü­hen uns der­zeit nach Kräf­ten, Ihnen die Durch­füh­rung Ihrer Rei­se wie geplant zu ermög­li­chen. Soll­te dies nicht gelin­gen, greift in Ihrem Fall der Absi­che­rungs­schutz durch den Deut­schen Rei­se­si­che­rungs­fonds (DRSF). Der DRSF wird im Rah­men sei­nes gesetz­li­chen Auf­trags dafür sor­gen, dass geleis­te­te Zah­lun­gen erstat­tet wer­den. Er wird sich hier­zu mit Ihnen in Ver­bin­dung set­zen, sobald alle aktu­ell Rei­sen­den zurück­ge­holt und die Daten aus­ge­wer­tet und über­tra­gen wurden.

Der Rei­se­ver­an­stal­ter brach­te jedes Jahr Tau­sen­de deut­sche Tou­ris­ten auf die Kana­ri­schen Inseln. Im Jahr 2023 brach­te es jeden zehn­ten Deut­schen auf die Insel­grup­pe. Es beför­dert 15 % der nord­eu­ro­päi­schen Tou­ris­ten und ver­wal­tet die 30 Lab­ran­da-Hotels auf den Inseln, von denen eini­ge im eige­nen Besitz sind: 12 auf Fuer­te­ven­tura, 11 auf Gran Cana­ria, 3 auf Tene­rif­fa und 4 auf Lanzarote.

Vor der Sommersaison nun der Paukenschlag

Von den 2,5 Mil­lio­nen deut­schen Tou­ris­ten, die im Jahr 2023 auf die Inseln kamen, wur­den knapp 500.000 von die­sem Rei­se­ver­an­stal­ter vermittelt.

Die Regie­rung der Kana­ri­schen Inseln sowie Geschäfts­leu­te ver­ber­gen nicht ihre Besorg­nis über die Situa­ti­on. „Etwas Ähn­li­ches wie bei Tho­mas Cook wird pas­sie­ren“, sagt der Prä­si­dent des Arbeit­ge­ber­ver­bands von Fuerteventura.

Wie die Regie­rung der Kana­ri­schen Inseln heu­te mit­teil­te, stell­te der Rei­se­ver­an­stal­ter im Jahr 2023 auf den Kana­ri­schen Inseln 800 Mil­lio­nen Euro in Rechnung.

Die Situa­ti­on des Rei­se­ver­an­stal­ters war seit Mona­ten kom­pli­ziert. Tat­säch­lich kam es seit Janu­ar zu meh­re­ren Rück­trit­ten an der Spit­ze des Unter­neh­mens auf den Inseln, doch wie aus Bran­chen­quel­len her­vor­geht, wur­de Schwei­gen ver­hängt, um dem Unter­neh­men nicht den „letz­ten Schlag“ zu ver­set­zen und die Aus­set­zung der Zah­lun­gen zu beschleu­ni­gen. „Die Chro­nik war ein vor­her­ge­sag­ter Tod“.

Die Ret­tung für FTI wäre der Kauf durch den ame­ri­ka­ni­schen Invest­ment­fonds Cer­ta­res gewe­sen, mit dem es eine grund­sätz­li­che Eini­gung gab, die jedoch nicht zustan­de kam. Cer­ta­res woll­te das Unter­neh­men für einen Euro erwer­ben, aber 125 Mil­lio­nen Euro inves­tie­ren, um es zu ret­ten. Schließ­lich hat die Ope­ra­ti­on nicht stattgefunden.

NEWS

4. Juni 2024 - 14.00 Uhr – Die Regie­rung der Kana­ri­schen Inseln steht neben dem Rei­se­ver­an­stal­ter auch mit Aena und der Deut­schen Bot­schaft in Kon­takt, um die etwas mehr als 4.000 Tou­ris­ten, die sich die­ser Tage auf den Inseln auf­hal­ten, bei der Rück­kehr nach Hau­se zu unter­stüt­zen. Wie De León ges­tern erklär­te, über­nimmt der Deut­sche Ent­schä­di­gungs­fonds die Kos­ten der­je­ni­gen, die das Kom­plett­pa­ket gekauft haben, nicht jedoch der­je­ni­gen, die nur einen Flug oder ein Hotel gebucht haben.

Ange­sichts der fast 40.000 Rei­sen­den, die für die kom­men­den Mona­te Reser­vie­run­gen auf den Kana­ri­schen Inseln hat­ten, gibt es bereits meh­re­re Rei­se­ver­an­stal­ter, die Inter­es­se dar­an gezeigt haben, die Flä­chen von FTI zu fül­len und die­se Kun­den zu gewin­nen. Kon­kret han­delt es sich dabei um die drei Deut­schen: TUI Group, DER Tou­ris­tik und Schauinsland-Reisen.

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