Telescop GTC auf La Palma ist immer für eine Sensation gut -
Forscher am Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) haben mithilfe des Telescop GTC Gran Telescopio de Canarias (GTC) einen Stern identifiziert, der ein Schlüssel zur Bildung der ersten chemischen Elemente in der Galaxis sein könnte (Innenaufnahme: Miguel Briganti/SMM/IAC).
Der entdeckte Stern befindet sich 7.500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Halo der Milchstraße und liegt entlang der Sichtlinie zum Sternbild des Luchses. Der Stern bewegt sich immer noch auf der Haupt Sequence, der Bühne, auf der die meisten Sterne den größten Teil ihres Lebens verbringen.
Aufgefallen ist der Stern J0815 + 4729 wegen seines geringen Gehalt an Metallen (schwere Elemente). Wie andere Sonnen ist auch seine Energiequelle die Fusion von Wasserstoff im Kern. Die Oberflächentemperatur und die Helligkeit blieben über die Beobachtungzeit konstant. Merkwürdig ist seine geringe Masse von 0,7 mal der Masse unserer Sonne und die um 400 Grad heißere Oberflächentemperatur.
Diese Entdeckung wurde unter Verwendung von Spektren durchgeführt, die mit OSIRIS (Optisches System für die Bildgebung und Intermediate-Spectoskopie mit niedriger intermediärer Auflösung) auf dem Telescop GTC am Roque de los Muchachos-Observatorium (IAC) auf La Palma möglich ist. Die Spektroskopie ermöglicht es, dass Licht von Himmelsobjekten zerlegt wird, um ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften zu untersuchen.
Deshalb wissen wir, dass der neu entdeckte Stern nur einen millionsten Teil des in der Sonne enthaltenen Calciums und Eisens enthält, aber einen vergleichsweise großer Kohlenstoff Inhalt. Das Volumen umfasst fast 15% der Sonnenfülle.
„Die Theorie sagt uns, dass sich dieser Stern unmittelbar nach dem Urknall gebildet und Material aus der ersten Supernovae verwendet haben muss. Es ist einer der Vorläufer der ersten massereichen Sterne die in der Galaxis waren. Entstanden etwa 300 Millionen Jahre nach dem Urknall“ – so Jonay González Hernández, Forscher bei Ramón y Cajal an der IAC.
Das Ergebnisse dieser Forschung wurde in der wissenschaftlichen Zeitschrift The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.
Das Guckloch zu fernen Welten
Das Telescop GTC oder das Gran Telescopio CANARIAS wie es offiziell heißt, ist mit seinem 10,40 Meter Spiegel das derzeit weltgrößte Spiegelteleskop.
Gemeinsam mit vielen anderen astronomischen Einrichtungen (oben im Vordergrund das Gammastrahlen-Teleskop Magic II) stellt es auf La Palmas höchstem Berg eine der wichtigsten Hightech Forschungs-Einrichtungen in der Astrophysik dar.
Im letzten Jahr hatte ich die Gelegenheit zusammen mit einem alten Bekannten dem Astronomen Dr. Paul Beck einige Stunden im kleineren belgischen Mercator die Arbeit zu beobachten. Auch hier ging es um die Suche nach neuen Sonnen und deren Bewegung in fernen Galaxien. Mehr dazu in „La Palma Astronomie vom Feinsten“
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