Hai sorgt für zeitweises Badeverbot -
Hammerhai vor dem Strand von La Garita auf Gran Canaria gesichtet. Es sind diese Meldungen, wie vor zwei Wochen, die für große Aufregung sorgen.
Natürlich gibt es auch im Meer um die Kanarischen Inseln Haie. Es ist kein abgekapselter Bodensee, sondern ein Teil des Atlantiks. Etwa 85 Arten von Haien und Rochen und bis zu 26 verschiedene Delfin- und Walarten sind in Kanarischen Gewässern vertreten (Archivbilder).
Der Reichtum an Meeresfauna, ausgezeichnete Wassertemperaturen und die große Wassertiefe auf dem Kanarische Archipel ist für diese Meeresbewohner der optimale Lebensraum.
Zu den häufig gesichteten Arten gehören der Blauhai, der Hammerhai, der Makohai, der Sandbankhai, der Hundshai, der Schingerhai, der Sandtigerhai, der Portugiesenhai, der Glatthai, der Fuchshai, der Dornhai, der Riesenhai, der Engelhai, der Bronzehai und der Riffhai. Auch ein fast 16 Meter langer Walhai wurde im Sommer 2017 an der Westküste von La Palma schon gesichtet.
Viele sind Vegetarier und flüchten vor Menschen und Taucher. Blutende Wunden oder andere Irritationen können jedoch einen Angriff provozieren.
Hammerhai + Co. leben normal in tieferen Meeresregionen
Kein Grund zur Beunruhigung. Nur selten wagen sich Haie direkt bis zum Badestrand vor.
Aber auch seichte Gewässer stellen für kleine Haie kein Hindernis dar. Sie können selbst in einem Meter Wassertiefe noch hervorragend navigieren. Auch auf La Palma in Puerto Tazacorte oder auf der Ostseite bei Los Cancajos wurden schon Haie an der Oberfläche gesichtet. Selbst bis ins Hafenbecken von Santa Cruz de La Palma hatten sich vor Jahren zwei Haie verirrt.
Haie am Strand oder in Tauchgebieten lösen bei vielen Menschen Urängste aus. Sobald auch nur eine Hai- Rückenflosse über dem Meeresspiegel sichtbar wird, bricht Panik aus. In Windeseile verbreitet sich über Facebook und Co. diese Meldung oder ein aufgenommenes Video. Dabei gibt es hier meist harmlose Arten, die von einem Badegast aber nicht als solche erkannt werden können.
Flagge auf Rot und den Badestrand sperren. Das ist die gängige und sicherste Methode um jede Gefahr für den Badegast auszuschließen. Angebrachte Sperrnetze suggerieren nur eine scheinbare Sicherheit. Fische und Haie finden einen Spalt um hindurch zu schlüpfen.
Ein Haiangriff auf den Kanaren ist eher eine Seltenheit. Es gibt in den letzten 20 Jahren nur zwei bekannte Vorfälle.
Ein Fischer wurde im Jahre 2013 vor La Gomera von einem Hai gebissen. Der 31-jährige Senegalese wurde rund zehn Seemeilen östlich der Insel von Rettungskräften verletzt geborgen.
Im Jahre 2015 an der Playa de Arinaga in Agüimes auf Gran Canaria, wurde ein Badegast aus Festland-Spanien durch einen Hai verletzt. Der 38-jährige Tourist war nur wenige Meter vom Sandstrand entfernt und vermutlich von einem Seidenhai attackiert worden. Mit Bisswunden musste er ins Hospital eingeliefert werden. Ich hatte damals darüber berichtet – „Haiangriff vor der Küste von Gran Canaria“
Vielmehr gibt es Probleme durch eine Art Qualle. Es ist die Portugiesische Galeere (Physalia physalis) die gefährliche und sehr schmerzhafte Verletzungen verursachen kann. Auch der Tritt auf einen Seeigel sorgt immer wieder für bleibende Urlaubserinnerungen.
Im Grunde sind die Kanaren sichere Gewässer. Das Baden an den bewachten Stränden ist gefahrlos möglich. Die ausgebildeten Strandwächter erkennen meist frühzeitig eine drohende Gefahr und hissen die rote Flagge.
Hoher Wellengang, Haie oder Quallen im Anmarsch oder aufziehende Mikroalgen die das Leben oder die Gesundheit beeinträchtigten könnten, führen zur sofortigen Schließung des entsprechenden Strandabschnitt. Nur die Flagge muss natürlich der Badegast im Auge behalten und auch sofort darauf reagieren.
Danke Trixi – du hast natürlich recht. Ich hatte ihn zu den Walen gezählt (Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/Walhai). Beitrag wurde entsprechend korrigiert.
Warum soll der Walhai kein Hai sein? Er ist der größte vorkommende Hai und Fisch und gehört zur Klasse der Ammenhaie.