Ein ML4,8 Beben ist schon eine Hausnummer -
Die Insel La Palma wurde von einem starken ML4.8 Beben erschüttert. Am Dienstagabend gegen 22.48 Uhr zitterte die ganze Insel. Die IGN stufte es ursprünglich mit ML4,9 und der Stärke V ein, korrigierte dann die Werte und ermittelte eine Tiefe von 39 Kilometer unter Mazo.
Für viele Menschen auf La Palma war es das stärkste bisher erlebten Erdbeben. Oben der Seismograf von El Hierro, da auf der Auswertung von La Palma wegen dem ständigen Tremor nicht viel zu erkennen ist.
Zum besseren Verständnis ist mit Mazo nicht der Hauptort, sondern das relativ große Gemeindegebiet gemeint. Mazo beginnt im Norden am Monte Brena (Brena Baja) und verläuft bis zum Teilort Monte de Luna an der Südgrenze zu Fuencaliente. In der Ost/Westausrichtung vom Atlantik bis zur Bergspitze der Cumbre Vieja.
Ein ML4,8 Beben ist schon ein kräftiges Erdbeben. El Hierro brachte es vor 10 Jahren beim Eldiscreto Ausbruch auf ML5,1 und beim San Juan 1949 auf La Palma soll nach alten Aufzeichnungen sogar die ML6,0 überschritten worden sein. Damals war allerdings die Messtechnik noch nicht so ausgereift.
Ein Vulkan kennt weder Gnade noch Empathie
Die Natur ist unversöhnlich und versteht weder Gerechtigkeit noch Unrecht. Sie folgt ihren eigenen Naturgesetzen und der Mensch kann nur schauen und staunen.

Drohnenaufnahme von I Love the World
Auf dem Foto ist der gesamte Lavafluss vom Vulkan Cabeza bis zur Küste zu erkennen. Faszination, aber auch viel Zerstörung.
Wie erwartet hatte am gestrigen Abend starker Lavafluss eingesetzt. Aus drei Öffnungen warf der Vulkan gleichzeitig glühende Lava aus. Welche Ströme, das Lava genau genommen hat und ob es Auswirkungen auf La Laguna hat, wird sich heute noch zeigen.
10.00 Uhr – La Laguna – Die Lava rückt weiter vor und bedroht das seit Tagen evakuierte Zentrum des Laguna-Viertels. Im Moment gibt es zwei Gründe zur Besorgnis, eine Route die direkt zur Schule führte und zum Stoppen gekommen ist und eine zweite Route die direkt zur Tankstelle und in das Zentrum führt – nach Auskunft der Pevolca.
10.40 Uhr – Ab kommenden Freitag soll der erste größere Regen nach der Sommerpause auf La Palma fallen. Zunächst bis Dienstag (soweit reicht die Wettervorhersage). Dann werden wir sehen, was mit der Lava-Asche geschieht und wie viele Abflüsse verstopfen. Dort wo bereits gereinigt wurde, sicher mit bereinigendem Effekt. Dort wo die Asche auf Dächern liegen geblieben ist, wird sich das Auswurfmaterial erst einmal vollsaugen und die Dachlast vergrößern.
11.20 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit der letzten Aussage wurden 71 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet lokalisiert , 7 dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt, wobei die maximale Intensität in der Epizentralzone V (EMS98) bei dem aufgetretenen Erdbeben lag um 21:48 UTC am 19. mit einer Magnitude von 4,8 mbLg in einer Tiefe von 39 km . Dieses Erdbeben war auf der gesamten Insel La Palma und in einigen Bevölkerungsgruppen auf den Inseln La Gomera und Teneriffa mit den Intensitäten II und II-III (EMS98) weit verbreitet. Es ist das größte Erdbeben in der gesamten seismischen Serie .
Im betrachteten Zeitraum wurden insgesamt 5 Erdbeben in Tiefen von etwa 30 km lokalisiert, die restlichen Hypozentren des Zeitraums befinden sich in geringerer Tiefe, etwa 12 km. Das vulkanische Tremorsignal behält eine hohe mittlere Amplitude mit sich verstärkenden Pulsen bei. Die um 08:00 UTC gemessene Höhe der Streuwolke wird auf 3.500 m geschätzt.
12.15 Uhr - Die jüngsten Eruptions Öffnung, die am vergangenen Freitag etwa 300 Meter südlich der Hauptkegel des Vulkans Cabeza eröffnet wurde, hat damit begonnen Pyroklasten auszuwerfen – so die IGN.
14.40 Uhr - Die von der Firma Aerocámaras eigens umgebaute Drohne, die versuchen soll die von Lava umgebenen Hunde auf La Palma zu retten, haben einen „sehr erfolgreichen“ ersten Test durchgeführt, sie haben aber noch keine Genehmigung für die Rettung , berichtete die Tierplattform Leales.org heute.
15.10 Uhr – Die zerstörerische Kraft der Lava des Vulkans hat bereits im Stadtzentrum von La Laguna die Schule und die Tankstelle verschüttet. Der Lavastrom hat gerade das Zentrum des Viertels La Laguna erreicht, genau an der Kreuzung, die den Kern teilt. Auch die Apotheke gibt es nicht mehr. Wenn es so weiter geht, kommen bald die Kirche und zahlreiche andere Gebäude an die Reihe. Hoffe bald vor Ort Fotos zu erhalten.
16.20 Uhr – Die Direktorin des Wissenschaftlichen Komitees, María José Blanco, wies auf eine „Zunahme der seismischen Aktivität hin, obwohl der Schwarm nicht weit von dem entfernt ist, der den Ausbruch des Vulkans verursachte, so dass ein weiteres Emissionszentrum nicht ausgeschlossen wird in der Nähe des ursprünglichen Kegels“. Die Möglichkeit, dass es anderswo passiert, ist minimal“, fügte Morcuende hinzu.
16.50 Uhr – Die beiden mobilen Entsalzungsanlagen in Puerto Naos könnten am Samstag in Betrieb gehen. Es wird geschätzt, dass diese beiden Entsalzungsanlagen einen Durchfluss von ungefähr 6.000 Kubikmetern pro Tag garantieren werden.
17.10 Uhr – Riesige Lavabrocken werden im Strom mit geschwemmt.
Las coladas arrastran rocas de grandes dimensiones.#VolcanLaPalma #ErupciónLaPalma pic.twitter.com/rlhuNMysjS
— elapuron.com (@elapuron) October 19, 2021
17.20 Uhr – Lava-Hunde sind verschwunden – Die Firma Aerocamaras, die angeboten hat, die seit zwei Wochen von der Lava des Vulkans La Palma umzingelten Hunde zu retten, hat an diesem Mittwochmorgen Aufklärungsflüge in dem Gebiet durchgeführt, in dem die Hunde gefangen waren. Von den Hunden haben sie jedoch „vorerst“ keine „Spuren erhalten“. Das Unternehmen hat seinerseits durch seine Netzwerke sichergestellt, dass es den Betrieb fortführen wird. „Unser aktuelles Ziel ist es, das gesamte Gebiet stunden- und tagelang zu durchsuchen, wobei wir uns auf die Thermografiekamera und eine weitere 30x-Kamera verlassen. Heute Nachmittag werden wir bis in die Nacht das gesamte Gebiet mit unseren Drohnen erkunden“, sagte es in einer Twitter-Nachricht.
17.50 Uhr – Nein, nach der Zerstörung von La Laguna will ich heute keine neue Prognose wagen. Die Zeichen stehen weiter auf Sturm und Cabeza wirft im Moment sehr viel Asche aus. Von der Ostseite sieht die Vulkansäule so aus:
Warnung:
18.00 Uhr – IGN warnt vor möglichen Erdbeben der Stärke 6 und mehr. Das wäre dann mit Gebäudeschäden verbunden. In diesem Zusammenhang wies sie darauf hin, dass in Hanglagen kleine Erdrutsche entstehen könnten.
Das ist die maximale ML Erdbebenstärke, die bei einem vulkanischen Erdbeben entstehen kann. Ein höherer Seismikwert wurde noch niemals bei einem Vulkanausbruch gemessen.
Tipps zum Selbstschutz:
• Gehen Sie nicht nach draußen, solange das Zittern andauert.
• Schützen Sie sich unter einem Türrahmen oder einem stabilen Möbelstück, zB einem Tisch.
• Stehen Sie nicht in der Nähe von Fenstern.
• Wenn Sie Ihr Haus verlassen müssen, trennen Sie Wasser, Strom und Gas.
• Gehen Sie im Evakuierungsfall die Treppe hinunter und benutzen Sie nicht den Aufzug.
• Folgen Sie den Empfehlungen der Behörden und informieren Sie sich über offizielle Kanäle und die Medien.
21.30 Uhr - Die Pevolca evakuiert aufgrund des erwarteten Vorstoßes der weiter nordwestlich verlaufenden Lavaströme und ihrer Nähe zur Grenzzone zum bereits evakuierten Gebiet die Viertel Las Martelas in Los Llanos von Aridane, und Marina Alta, Marina Baja, La Condesa und Cuesta Zapata in Tazacorte.
Die Abgrenzung ist wie folgt: Von der LP 213 an der Kreuzung mit dem Camino Nicolás Brito Pais in Richtung Norden bis zur Kreuzung mit dem Camino Martelas de Abajo. In einer verstreuten Linie in südwestlicher Richtung bis zur Kreuzung der Straße La Laguna – Tazacorte (LP215) mit Cuesta Zapata. In Cuesta Zapata, in Richtung Westen, weiter auf dem Camino Pintor Cándido Camacho Gómez, bis er auf die Straße Ángel Santa López, Richtung Südwesten, bis zur Straße La Costa, auf die Straße zum Mirador de San Borondón.
- Fortsetzung folgt