Schnelle Rettung in jeder Gefahrenlage -
Einer der modernsten Rettungshubschrauber Europas fliegt nun auf La Palma.
Die Grupo de Emergencias y Salvamento (GES) – Einheit für Such- und Rettungseinsätze und Bekämpfung von Waldbränden – der Kanarischen Regierung, erhielt vor wenigen Tagen die fabrikfrischen Rettungshubschrauber (Fotos: HASA).
Insgesamt drei neue Helikopter für Fuerteventura, El Hierro und La Palma wurden vom Sokol-Werk in Polen über Deutschland, Festlandspanien, Marokko auf die Inseln eingeflogen.
Der modifizierte PZL W‑3 Sokół (dt. >Falke) ist die neueste Variante des polnischen Mehrzweckhelikopter und weltweit im Einsatz. Er kommt als Ersatz für die veraltete Bell-212 (Teppichklopfer) der über 20 Jahre auf La Palma im Einsatz war.
Gute Erfahrungen mit dem PZL W‑3 Sokół Rettungshubschrauber haben wir bereits bei der Waldbrandbekämpfung in den vergangenen Jahren sammeln können. Die BRIF-Löschbrigade, die im Sommer bei Puntagorda im Nordwesten von La Palma stationiert ist, setzt zwei Vorgängermodelle des PZL W‑3 Sokół ein.
Auf dem Bild die drei Modelle während des Überführungsflug bei einer Zwischenlandung in Deutschland.
Rettungshubschrauber der Alleskönner
Dabei kann der neue Rettungshubschrauber noch einiges mehr. Bis zu 12 Passagiere plus 2 Mann Besatzung können bis zu 1244 km weit transportiert werden. Mit einem Löschsack ausgerüstet führt der Rettungshubschrauber 1589 Liter Wasser mit. Damit ungefähr 30 % mehr als die alte Bell-212 tragen konnte.
Zwei Gasturbinen mit jeweils 662 kw Leistung bringen den PZL W‑3 Sokół auf eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h. In unserem bergigen Gelände kommt es eigentlich nicht auf die Geschwindigkeit, sondern mehr auf die Manövrierfähigkeit an.
Ein neu konzipierter 4‑Achsen-Autopilot ermöglicht ein automatisches Fliegen auch auf der Stelle. Besonders bei Bergungs- und Rettungsaufgaben an windigen Tagen ist diese automatische Stabilisierung ein große Hilfe für die Piloten. Auch mit nur einer Gasturbine kann der Helikopter noch sicher landen.
Auch wenn lange gerätselt wurde – das neue Fluggerät besitzt wieder eine Seilwinde, um Menschen aus engen und tiefen Barrancos mit dem Seil zu bergen – so meine Beobachtung. Dieser Kran wurde an dem interims Hubschrauber der vergangenen Monate vermisst.
Das neue Rettungsgerät hat also alle technischen Voraussetzungen eines guten SAR-Hubschrauber (hier GES) um in der besonderen Topografie von La Palma im Notfall fast jeden Winkel der Insel erreichen zu können. Auch die rot/weiße Lackierung macht ihn am Einsatzort leichter erkennbar und auffälliger.
Zur Zeit wird der PZL W‑3 Sokół noch auf dem Flugplatz Mazo aufgerüstet und soll dann in den nächsten Tagen den regulären Dienst aufnehmen.
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