Mit dem Eruptionsende kommt die Ernüchterung -
Genau vor einem Monat wurde das Eruptionsende des Vulkan Cabeza von der Pevolca erklärt. Ein seltenes Naturspektakel mit viel Verwüstung hatte sein Ende gefunden.
„Was ich heute sagen möchte: Der Ausbruch ist beendet und vorbei.“ So der Regierungssprecher der Kanarischen Inseln, Julio Pérez, am Samstag (Weihnachtsfeiertag), dem 25. Dezember 2021. Der Vulkan hat offiziell 85 Tage und 8 Stunden gedauert, vom 19. September um 15:10 Uhr bis zum 13. Dezember um 22 Uhr. Jetzt ist die Eruption endgültig beendet.
Tatsächlich hatte der Vulkan Cabeza bereits am 13. Dezember 2021 seine Aktivität eingestellt. Niemand wusste aber zu diesem Zeitpunkt, ob es nur Verschnaufpause oder das Eruptionsende war. Seitdem schweigt der Vulkan und es gibt nur noch gelegentlich Spannungs- und Senkbeben.
Die Aufarbeitung und das Nachdenken beginnt
Anspannung, Angst und für viele Menschen, die Evakuierung und Flucht hatten ein Ende gefunden. Rund 2000 Bewohner haben ihre Grundstücke und Häuser mit allem Hab und Gut verloren und machen sich jetzt Gedanken, wie ihr Leben weiter gehen soll. Auch die landwirtschaftlichen Einnahmequellen sind unter meterdicken Lavaströmen für immer verloren.
Es wird weiter gehen. Den Kopf einfach hängenzulassen ist nicht die Art und Weise eines Palmero. Ein eigenes Dach über dem Kopf für die Familie muss her. Ewig als Emigrant bei Verwandten oder Freunden oder im Hotel zu leben, ist keine Dauerlösung.
Auch die unterbrochenen Straßen, Leitungswasser oder Strom-Verbindungen müssen schnellstens wieder hergestellt werden. An der Reparatur der Infrastruktur arbeiten die Kommunen und Behörden mit allem Nachdruck. Erste kleine Erfolge, wie in La Laguna, Puerto Naos oder Tazacorte wurden schon erreicht.
Auch ein Weg oder besser eine Piste von Tazacorte zum Ortsteil San Isidro wurde inzwischen frei gebaggert.
Es braucht seine Zeit, bis alle Evakuierten, die ihr Haus verloren, wieder ein Zuhause aufgebaut haben und ordentliche Straßen auf der Westseite Richtung Süden hergestellt sind. Viele Tränen, Nerven und Mühen und noch mehr Geld wird der Wiederaufbau kosten. Viele von den Lavaströmen durchzogene Gebiete werden auch nie wieder bewohnbar sein. Die Landschaft hat sich über viele Quadratkilometer für immer verändert.
15.00 Uhr - Was soll mit der ganzen Vulkanasche geschehen? Nun, am machbarsten, den Sand der Strände, die ihn verloren haben, wie Puerto de Tazacorte oder Santa Cruz de La Palma, wieder aufzufüllen. Von anderen Inseln sind sogar Anfragen auf der Isla Bonita eingegangen, Asche für diesen Zweck in andere Teilen des Archipels zu „spenden“. Vor ein paar Wochen, von Icod de Los Vinos auf Teneriffa.
Und was lese ich da: Eine weitere Verwendung, die in Betracht gezogen wird, ist die des Bauens. Die Asche des Palmero-Vulkans zeichnet sich durch ihre Feuerbeständigkeit, ihren hohen Auftrieb, ihre Langlebigkeit aus und ist ein möglicher thermischer und akustischer Isolator. Darüber hinaus enthält es Aluminium, Kalzium und chemische Elemente, die mit seiner Verwendung als natürliches Puzzolan zusammenfallen. Eigenschaften, die es ideal im Bauwesen machen, sowohl für Zement als auch zur Herstellung von Beton, Blöcken und Pfeilern oder Balken. Dann sollten die erst einmal fachmännischen Rat einholen.
Dass dies zurzeit unmöglich ist, hatten wir bereits vor Monaten ausreichend kommentiert. Erst nach einer langen Verwitterungszeit, ist dieser Sand baufähig. Wenn ein Leser Lust hat die entsprechende Kommentare zu suchen – Danke.
17.00 Uhr – Abstoßend, aber wahr – Die Präsidentin des Verbands der Sozialarbeiter und Leiterin des Sozialteams des Büros für die Opfer des Vulkans, Candelaria Delgado, versicherte in Cadena Ser, dass sie mindestens 10 % Betrug bei der Suche nach einem Heim als Opfer aufgedeckt habe .
Sie sind Menschen, die lügen und behaupten, dort zu wohnen, wo sie eigentlich nicht leben.
„Leider gibt es einige Personen, die bei der Registrierung sowohl im Betroffenenregister als auch in den Registern, die in den Rathäusern auslagen, Daten gefälscht haben“, erklärte Delgado.
Diese angeblich vom Vulkan Betroffenen versichern, dass sie gewöhnlich an einem Ort lebten, an dem sie nicht wirklich wohnten, mit dem Ziel, Sozialwohnungen oder irgendeine Art von Hilfe zu erhalten.
Mittwoch, der 26. Januar 2022
9.00 Uhr - Ein INVOLCAN-Team führte am Dienstag einen wissenschaftlichen Helikopterflug mit einem Guardia Civil Hubschrauber durch, um die Entgasung zu messen und Thermografie durchzuführen.
Un equipo de INVOLCAN realizó hoy un vuelo científico en helicóptero con @guardiacivil para medir la desgasificación y realizar termografía / An INVOLCAN team carried out a scientific helicopter flight today with @guardiacivil to measure degassing and perform thermography pic.twitter.com/2Nx0Ld80FM
— INVOLCAN (@involcan) January 25, 2022
9.05 Uhr – In der vergangenen Nacht nur leichte Erdbeben unter Fuencaliente und Tazacorte aus 11 und 7 km Tiefe. Dafür starke Regenfälle im Norden und der Ostseite von La Palma und die ersten Schneefälle auf dem Roque de Los Muchachos.
11.00 Uhr - Mitteilung des Cabildo de La Palma – Aufgrund des Vorhandenseins von Eisplatten auf der Straße sperren wir die Straße LP‑4 in ihren Zugängen im Osten, von Pico de la Nieve bis Roque de los Muchachos, und ihrer Zufahrt im Westen von Hoya Grande, in Garafía, zum Roque de los Muchachos.
15.50 Uhr - Madrid bewilligt 20,8 Millionen Euro für Wohnhilfe auf La Palma – Der Kongress bestätigt das Dekret, das die Zahlung von Subventionen für durch den Ausbruch zerstörte Gebäude beschleunigt und bis zu 60.480 Euro pro Betroffenem verdoppelt.
Donnerstag, der 27. Januar 2022
8.30 Uhr – So sieht „La Calima“ aus dem All auf einer NASA Aufnahme aus. Mitte Januar bedeckte Staub aus Nordwestafrika die Kanarischen Inseln und eine neue Welle soll bis zum Wochenende folgen.
9.00 Uhr – Die Pevolca schlägt vor, die Ampel für das Vulkanrisiko von Rot auf Gelb zu ändern, und das Cabildo leitet den Notfall weiter. Dies soll ab kommenden Montag geschehen.
Der Zugang zu Puerto Naos und La Bombilla bleibt aufgrund hoher Gasemissionen und Zugangsverboten zur Fajana-Umgebung geschlossen. Im Umfeld der Lavadeltas wird eine Sicherheitszone für die Seeschifffahrt empfohlen, da es noch nicht kartierte Tiefenänderungen gibt.
9.15 Uhr – Das Cabildo von La Palma beginnt diesen Donnerstag, den 27. Januar, mit den Arbeiten zur Wiederherstellung des La Majada-Wegs in Los Llanos de Aridane, der den Zugang zu mehr als dreißig Häusern ermöglichen wird, die durch die Aktion des Lavastroms ohne Kontakt zur Außenwelt zurückgelassen wurden. Es sind ungefähr 150 Meter, wo die Lavaströme eine Höhe zwischen drei und vier Metern haben.
9.20 Uhr – Endesa (Stromlieferant) rechnet mit einer Investition von 10 Millionen Euro für den Ersatz des Elektrorings auf der Insel La Palma und den Bau neuer Schlüsselgebäude im Energiebetrieb.
Der Vulkan zerstörte 136,5 Kilometer Stromleitungen, 1.668 Mittel- und Niederspannungsstützen, 25 Verteilerzentren und ein Verteilerzentrum. Ebenso verlor La Palma mit dem Ausbruch den doppelten elektrischen Ring, der den Norden mit dem Süden verband.
9.30 Uhr - Es muss daran erinnert werden, dass das vom Vulkan in seiner Eruptionsphase ausgestoßene Materialvolumen mit mehr als 215 Millionen Kubikmetern Lava und geschätzten weiteren 50 Millionen Kubikmetern Tetra (Lapilli und Asche) noch ein fortlaufender Prozess ist, der immer noch durch Gase das Vorhandensein von Magma unter der Oberfläche widerspiegelt, ohne dass genügend Kraft vorhanden ist, um herauszukommen, aber der das engste Innere des Kegels bei Temperaturen um 800 ° C hält (Involcan).
11.30 Uhr - In den vergangenen 3 Tagen gab es nur leichte Erdbeben bis ML2.0 aus unterschiedlichen Tiefen zwischen 6 und 24 Kilometer Tiefe. Völlig verschwunden sind die Beben noch nicht. Hier die IGN Grafik zu den letzten 3 Tagen.
12.15 Uhr - Der Küstenbereich Puerto Naos und La Bombilla bleibt weiter wegen hoher Gaskonzentration gesperrt.
INVOLCAN continúa monitorizando la emisión de dióxido de carbono en la zona de La Bombilla en Los Llanos de Aridane, #LaPalma / INVOLCAN continues to monitor the emission of carbon dioxide in La Bombilla area in Los Llanos de Aridane, #LaPalma pic.twitter.com/aWF76MDmfm
— INVOLCAN (@involcan) January 27, 2022
14.00 Uhr - Nicht nur Vulkanasche, sondern auch Schnee muss in Höhenlagen geräumt werden. Die Straßenverwaltung arbeitet an der Schneeräumung auf der Straße zum Roque de Los Muchachos.
👏Los operarios del Servicio de Infraestructuras trabajan en la retirada de nieve en la carretera del Roque de Los Muchachos. @ObraPublicaLP pic.twitter.com/2jXJKEryuJ
— Cabildo de La Palma (@CabLaPalma) January 27, 2022
16.20 Uhr - Die NGO Geologists of the World hat die Initiative „Geosolidarität mit La Palma“ ins Leben gerufen, die darauf abzielt, den Opfern des Vulkans Cumbre Vieja zu helfen, und die vom Kanarischen Gemeindeverband (FECAM) und dem Unternehmerverband von La Palma unterstützt wird ( FEDEPALMA). Das Projekt besteht aus der Klassifizierung und Verteilung von Asche- und Lapilli-Proben vom Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja, um Spenden für diejenigen zu sammeln, die sie am dringendsten benötigen.
Die Proben des pyroklastischen Materials werden an Personen und Institutionen gesendet, die über die Website https://geosolidarioslapalma.com eine finanzielle Spende in Höhe von 35 Euro oder mehr leisten. Die Royal Mint hat an Geologists of the World 5.000 Zertifikate geliefert, die die Herkunft der Materialien garantieren, die an die Spender gesendet werden.
18.15 Uhr – Corona bereitet zunehmend auf den Kanaren Probleme: In Bezug auf die Pflegeindikatoren stieg die tägliche durchschnittliche Anzahl belegter konventioneller Krankenhausbetten im Vergleich zur Vorwoche um 17,3 % und ist hoch gefährdet. Der Prozentsatz der Besetzung auf Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote ist auf einem sehr hohen Risikoniveau; auf Fuerteventura und La Palma mit hohem Risiko; und auf La Gomera und El Hierro bei mittlerem Risiko. Die Zahl der belegten Intensivbetten setzt den Aufwärtstrend fort und stieg im Vergleich zur vorherigen Auswertung um 8,6 Prozent.
Freitag, der 28. Januar 2022
8.45 Uhr - Ein kleiner Staubteufel hat sich gestern auf einer der Flanken der vulkanischen Kraterwände des Cabeza gebildet.
Una pequeña tolvanera se formaba esta mañana en uno de los flancos del edificio volcánico de #CumbreVieja #LaPalma / A small dust devil formed this morning on one of the flanks of the volcanic building of #CumbreVieja #LaPalma, @MikeBurton_Volc, @ManchesterVolc pic.twitter.com/zOFyM7aryO
— INVOLCAN (@involcan) January 27, 2022
12.00 Uhr - Das Rathaus von Santa Cruz de La Palma teilt mit, dass sich das Projekt für die Installation des abnehmbaren öffentlichen Parkplatzes, der sich im Hafen von Santa Cruz de La Palma befinden wird, in der letzten Vertragsphase befindet, dessen Ausführung auch die Feier ermöglichen wird Veranstaltungen und Aktivitäten mit großer Kapazität auf der oberen Ebene dieser Einrichtung.
Also eine Art mobiles Parkhaus mit 2 Etagen mit 560 Parkplätzen. Das Projekt zur Ausführung dieser Infrastruktur befindet sich in der letzten Vertragsphase und hat eine garantierte Finanzierung von mehr als 3.500.000 Euro.
13.00 Uhr – Nachdem jetzt in den Kommentaren unter „Geopolymere“ als Betonersatz auch der Aktivator „Wasserglas“ aufgetaucht ist, habe ich bei Wiki mal nachgeschaut was dieser Stoff ist.
„Als Wasserglas werden aus einer Schmelze erstarrte glasartige, also amorphe, wasserlösliche Natrium‑, Kalium– und Lithiumsilicate oder ihre wässrigen Lösungen bezeichnet. Je nachdem, ob überwiegend Natrium‑, Kalium- oder Lithiumsilicate enthalten sind, spricht man von Natronwasserglas, Kaliwasserglas oder Lithiumwasserglas. Die Trocknung einer wässrigen Lösung von Wasserglas beginnt mit der Verdunstung von Wasser und wird gefolgt von der Ausbildung wasserunlöslicher Kieselsäure (Verkieselung). Die Verkieselung von Wasserglas ist irreversibel, das heißt durch Zugabe von Wasser zur Kieselsäure entsteht nicht wieder Wasserglas.“
Mir war Wasserglas aus meiner Jugendzeit als Mittel zum Eier konservieren oder im Modell-Raketenbau um Teile schwerentflammbar zu machen, bekannt. Das wurde damals in gelben Dosen im Lebensmittelhandel angeboten. Vielleicht kann dazu ein Leser etwas sagen?
14.50 Uhr - HiperDino-Supermarkt sammelte fast 150.000 Euro und spendete mehr als 9.000 kg Lebensmittel für La Palma.
Samstag, der 29. Januar 2022
8.50 Uhr – Dieses Thema lass ich wegen der Kommentare um das Geopolymere noch offen, um vielleicht noch etwas mehr zu diesem Baustoff zu erfahren. Es gibt selbst bei den „Kochrezepten“ zu Wasserglas Kommentare und Ideen.
9.00 Uhr – Die durch Eruption verursachten Streifen im Ozean geben weiterhin an der Küste kleine Fumarole ab. Die Temperatur bleibt hoch.
Las fajanas provocadas en el océano por la #ErupcionLaPalma siguen emitiendo pequeñas fumarolas 👉 la temperatura continúa elevada. 🌋
🔹#MarinaMercante mantiene la vigilancia con medios de @salvamentogob
🔹Sigue un área de exclusión à la navegación en la zona, aunque reducida. pic.twitter.com/kk3oxCbYll— Ministerio Transportes, Movilidad y A. Urbana (@mitmagob) January 28, 2022
12.00 Uhr – Sodepal zahlt für den Erwerb des Lkw-Führerscheins und die Schulung zum Fahren von Baggern, um die Insel wieder aufzubauen. Die öffentliche Gesellschaft des Cabildo de La Palma finanziert die Erlangung der C‑Karte und die Ausbildung zum Führen schwerer Maschinen.
14.45 Uhr – National Geographic bringt den Vulkan🌋 von La Palma nach Deutschland.
- Fortsetzung folgt
Hallo Manfred,
zuerst vielen Dank ‚Du warst seit September mein täglicher Begleiter. Deine Beiträge sind professionell recherchiert nicht polemisch einfach super.
Unser viermonatiges Exil ist seit 10 Tagen zu Ende.Ein lieber Freund hatte uns sein Häuschen am Meer zur Verfügung gestellt und auf sein Überwintern hier verzichtet.
Wir wohnen jetzt wieder in unserem Haus in Las Manchas de Abajo.Nach einer tagelangen Putzorgie ist das Schlafen im eigenen Bett einfach herrlich.Stadtwasser haben wir nicht aber ‚lach nicht, ein 250 Liter Fass mit einem Gartenschlauch an unser
Wassersystem angeschlossen und es fliesst, in der Küche in der Dusche ‚ja sogar in die Waschmaschine. Freundliche Bomberos, füllen das Fass regelmässig auf.
Doch jetzt zu meinen Fragen: In Deinen Leserzuschriften wird viel über die Aschezusammensetzung usw diskutiert. Beim vorsichtigen Versuch das Glas meines grossen Wintengartens zu reinigen stellte ich fest dass die Scheiben aussen angeraut sind, also blind. Wohl hat die Schwefelsäure und der scharfe Sand sie leicht angefressen Gibt es sowas wie Perlglanz womit ich die Scheibenoberfläche neu versiegeln kann?
Es hat hier jetzt immer wieder aus der Dampfwolke über dem Vulkan geregnet, saurer Regen der ist nicht gesund. Über den Regen wäre ich ja eigendlich froh, denn er hat Bäume und Pflanzen im Garten von der Asche befreit. Vor allem die einheimischen Gewächse stossen durch die dicke Sandschicht ans Licht. Ich hatte immer Gemüse, Kräuter usw angebaut. Muss ich mit Giftstoffen z.B. in den Süsskartoffeln rechnen. Denn die spriessen schon wieder. Kann ich überhaupt was Essbares anbauen, und Pfirsiche und Feigen ernten ‚die jetzt schon kleine Fruchtansätze haben?
Ich hoffe in Deinem Forum beschäftigen sich auch Andere die in der Vulkanwüste im Westen leben ‚mit diesen Problemen.
Hallo Margit,
freut mich, dass der Rückzug von Mazo nach Las Manchas erfolgreich verlaufen ist.
Die Vulkanasche ist nicht giftig. Wenn die Früchte oder Boniatos richtig gewaschen werden, ist der Verzehr bedenkenlos machbar.
Mit Glas und scharfkantiger Vulkanasche kenne ich mich nicht aus. Vielleicht haben wir unter den Lesern einen Glasfachmann oder Glasreiniger der dazu etwas sagen kann.
Hallo Margit, auch von mir herzlichen Glückwunsch zur Heimkehr und viel Erfolg bei der Rekultivierung! Hinsichtlich des „Grünzeugs“ kann ich mich Manfred anschließen: Was aus dem Vulkan kommt sind eigentlich alles anorganische Mineralien, da ist nichts wirklich giftiges dabei- richtig fies sind eigentlich nur organische Verbindungen. Es kann sein, dass die Früchte vielleicht etwas „nach Vulkan“ schmecken, dass sind dann Schwefelverbindungen, aber die sind ungefährlich: Wein und Trockenfrüchte z.B. werden auch zur Haltbarmachung geschwefelt- und das seit Jahrhunderten.
Um die Scheiben wieder klar zu bekommen, gibt es zwei Wege: Entweder die Mikrokratzer wegpolieren oder sie auffüllen. Zum Polieren nimmt der Profi Ceroxid und Wasser, ich würde Dir aber empfehlen es zunächst einmal mit einem Polierset für Autoscheiben (nicht für Lack, da sind die Schleifkörper zu weich!) zu versuchen. Das gibt es im lokalen Autohandel oder bei Amazon. Für einen ersten Versuch geht aber auch eine abrasive Zahnpasta. Es ist aber leider, gerade bei großen Flächen, eine wirklich „aufreibende“ Tätigkeit und ich würde es- wie alle anderen Tips auch- zunächst einmal an einer unauffälligen kleinen Stelle versuchen.
Zum Auffüllen der Kratzer kann man die Scheiben mit einem hoch brechenden Öl (z.B. Nelkenöl) oder Wachs (z.B. Cabaunawachss, gibt es auch im Autohandel) dünn einreiben- das geht schnell, muss aber immer mal wieder saubergemacht und wiederholt werden. Man kann es auch mit Wasserglas (in diesem Falle mit Kali(um)wasserglas) versuchen- der Erfolg und die Haltbarkeit hängt dabei leider von vielen Faktoren ab, daher auch hier erst mal an einer unauffälligen Stelle ausprobieren. Wichtig ist: Dünn auftragen, ganz schlierenfrei wird man das aber nicht bekommen.
Glas polieren und dünne Schichten auf (optisches) Glas aufziehen habe ich immer mal wieder in meinem Berufsleben machen müssen, daher kenne ich mich hier ein bisschen aus. Eine Möglichkeit, die ich noch nicht selbst ausprobiert habe wäre noch zu versuchen, eine Klebefolie auf das Glas aufzuziehen. Es gibt Fensterfolien die nur mit Wasser haften, das kann man probieren, aber ich wäre da skeptisch- die Brechzahl von Wasser (n=1,33) ist gegenüber der Brechzahl von Fensterglas (n=1,52) zu gering, um wirklich einen echten Effekt zu bringen. Dafür kann man die Folie problem- und rückstandslos wieder abziehen. Folien mit Kleber haben vermutlich einen besseren Effekt, da die Kleber meist Brechzahlen dicht bei n=1,5 haben- dafür ist das falten-und blasenfreie Aufziehen nicht ohne. Hier sollte man vorher mal mit Rakel und Gummirolle ausgiebig probieren. Wenn der erste Versuch nicht sitzt, sieht es schlecht aus.
Ich drücke die Daumen, einfach wird das alles nicht- trotzdem, viel Glück!
Danke Hartmut für Deine Tipps. Ich veruche mal das Cabaunawachs auf der Insel zu bekommen.Bei 40 qm Glasflächen scheint mir das am Einfachsten. Wasserglas wäre doch das zum Eiereinlegen oder? Wo gibt es das ?
Folie halte ich nicht für umsetzbar. Wegschleifen geht bei den Flächen gar nicht.
Hallo Margit, Wasserglas bekommst Du im Baumarkt oder in der Apotheke. Aber bitte für die Glasbeschichtung unbedingt Kaliwasserglas, nicht Natronwasserglas (das ist das zum Eier einlegen) benutzen! Kaliwasserglas ist feuchtebeständig, Natronwasserglas leider nicht. Reines Cabaunawachs zu kaufen würde ich Dir nicht empfehlen, es ist im Naturzustand bröckelig und müsste erst aufgeschmolzen oder heiß in Testbenzin oder Toluol gelöst und pastos gemacht werden. Versuch‘ es besser mit „Collinite Autowachs No. 476S Carnauba“, das hat eine angenehme Konsistenz, ist gut zu verarbeiten und relativ preiswert (kostet so um 90€/kg, gibt es meist in 250g-Dosen)- ich habe es auch oft verwendet.
Danke Hartmut ‚bei meiner nächsten Fahrt in die Zivilisation“ werde ich versuchen das Autowchs zu bekommen.Amazon bzw die Post dauert hier Wochen. Vielleicht finde ich jemand der es mir aus Deutschland mitbringen kann
Hallo Margit,
Das Problem mit dem angerauten Glas deines Wintergartens ist ja ein sehr spezielles. Es werden zwar Mittel zur Glasversiegelung angeboten, (Nanoversiegelung) diese dient jedoch dazu Regenwasser abperlen zu lassen.
Möglicherweise sprichst Du einmal diese Menschen hier an und schilderst dort das Problem. Vielleicht kennen die eine Lösung.
https://www.facebook.com/cleanglas/reviews/?ref=page_internal
Viele Grüße aus NRW und viel Erfolg.
Es gab mal die Frage nach Vergleichsbildern vor dem Ausbruch. Hier ein Video mit Drohnenaufnahmen von 2020. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber vermutlich fliegt die Drohne in der ersten Minute und dann wieder ab Minute 17:26 nahe beim Ausbruchsgebiet. Vielleicht ist der Berg links am Videoende der Montana Rajada?
„Heute begannen die Arbeiten zur Wiederherstellung der Straße nach La Majada, südlich der Lavaströme des Vulkans. Dies ist die dritte Maßnahme, die auf den von der Lava betroffenen Straßen durchgeführt wird, um die Verkehrsverbindungen schrittweise wiederherzustellen. Diese Straße wird die erste sein, die vom Süden der Lavaströme aus eröffnet wird. Es handelt sich um Arbeiten, die zum Notfall erklärt und von der PEVOLCA genehmigt wurden. Damit kann ein provisorischer Weg von etwa 150 Metern Länge über die Lavaströme angelegt werden, die an dieser Stelle zwischen drei und vier Metern hoch sind“ (Artikel mit Video). (Anmerkung: Erstes Teilstück der LP-213 von Süden her, über einen der jüngsten Lavaflüsse!). Außerdem Arbeiten an der Wiederherstellung des Friedhofs.
Zum Thema „Wasserglas“:
Wasserglas ist genau das, was der Name ausdrückt: Wasser+Glas 🙂
„Normales“ Glas wird aus Sand+Soda (+einige Zuschlagstoffe) bei 900- 1400°C zusammengeschmolzen- chemisch gesehen also aus Siliziumdioxid (=Quarz=Sand) und Alkalisalzen (meist Natron- Kalium- und Lithiumkarbonaten). Das Verhältnis von Quarz zu Alkali(salzen) bestimmt wesentlich die Eigenschaften von Glas. So sind einige Gläser sehr resistent gegen Wasser und basische Lösungen, andere werden von heißem Wasser und Laugen stark angegriffen- jeder, der schon einmal Weichglas (z.B. Bleiglas oder andere Ziergläser) im Geschirrspüler hatte wird sich über die matte Oberfläche, die durch die Reinigungslauge entsteht, geärgert haben. Das nennt man übrigens „Alkalifraß“.
Zur Herstellung von „Wasserglas“ wird nun ein Glas geschmolzen, das speziell darauf angelegt ist, von Wasser angegriffen zu werden. In heißer Alkalilauge (so bei 150°C und unter Druck) löst sich dieses Glas vollständig auf- wir haben das flüssige Wasserglas.
Am weitesten verbreitet ist Natronwasserglas, das es früher als Konservierungsmittel im Lebensmittelĺaden und heute im Baumarkt und in der Apotheke (neben Kalium-und Lithiumwasserglas, die sich aber nicht zur Lebensmittelkonservierung eignen) gibt.
Entzieht man nun dem Wasserglas wieder das Wasser (egal ob durch Verdunstung oder durch chemische Reaktionen) bleibt wieder ein, allerdings normalerweise bröckliges und trübes, hoch alkalihaltiges Glas zurück. Während dieser Wasserabspaltung können die Bestandteile des Wasserglases Bindungen zu Oberflächenatomen aufbauen, die geeignet sind, Mikropartikel miteinander zu verbinden- daher die Eignung von Wasserglas als Bindemittel.
Obwohl Wasserglas viele gute Eigenschaften hat, ist es in seiner Herstellung, wie man sich denken kann, nicht ganz billig- daher preismäßig keine Konkurrenz zu traditionellen Massenbau- und ‑bindemitteln. Wasserglasgebundene Werksteine aus Vulkanasche werden also gegenüber Werksteinen aus Beton wohl kaum konkurrenzfähig sein.
So, ich hoffe einigermaßen verständlich gewesen zu sein und bitte die mitlesenden Fachchemiker, zu meiner Steinigung freundlicherweise nur Aerogele zu benutzen :-).
Ich weiß, es sind einige sehr grobe Vereinfachungen dabei, aber ich konnte hier wirklich keine „Einführung in die Silikatchemie“ geben- schon die von Jewstropjew/Toropow von 1958 hat über 300 Seiten..:-).
Hallo Hartmut,
Danke, gut und ausführlich erklärt. Es wird sich also nicht lohnen, statt normalem Beton unsere Vulkanasche (Sand) bereits jetzt mit diesem Verfahren kostengünstig einzusetzen.
Was haben damals die Römer für ihren Beton der Jahrtausende überlebt hat eingesetzt. Wahrscheinlich alte Vulkanasche, die über hunderte Jahre erodiert und sich chemisch verändert hat.
Gruß
Manfred
Hallo Manfred,
der Kostenfaktor müsste erst einmal durchgerechnet werden- klassischer Bausand und Zement muss ja wohl von der Peninsula importiert werden, der Saharasand von den anderen Kanaren dürfte dafür zu „rundgelutscht“ sein. Da sieht die Kostenkalkulation schon wieder anders aus. Es wäre interessant zu erfahren, was bislang als Zugschlagstoff im palmerischen Beton verwendet wurde. Aber da müsste jemand sich erst einmal mit der Technologie beschäftigen und dann kalkulieren- und das machen etablierte Bauunternehmungen eher ungern, die bleiben lieber bei ihren bewährten Methoden.
Die Römer haben sich übrigens nicht besonders um die Herkunft ihrer Pozollanerde, die sie ihrem Kalk-Sand-Beton zugegeben haben und die für die außerordentliche Festigkeit ihres Betons verantwortlich ist, geschert- was oben lag wurde zuerst genommen. Hielten die Gebäude- gut, hielten sie nicht, versanken sie im sprichwörtlichen Staub der Geschichte. Wo es gutes Pozzolan und wo nicht gab, kristallisierte sich erst im Laufe der Zeit heraus. Da dürfte die „junge“ Tephra schon abgebaut gewesen sein und das Material schon einige Ausbrüche alt gewesen sein. Das man ganz frische Tephra verarbeitet möchte, um das Zeug sinnvoll wegzubekommen, dürfte ein Problem der Neuzeit sein.
Hallo Hartmut,
der schwarze Bausand kommt direkt von La Palma. Hier in Mazo, in Fuencaliente und in El Paso gibt es Sandgruben. Allerdings hat dieser Sand nach einigen Jahren Ausblühungen, die dann immer an den Hausfassaden sichtbar werden.
Zement wird auf Teneriffa und Gran Canaria hergestellt. Also die Transportwege sind nicht lange. Ob allerdings das Grundmaterial von den Inseln stammt, weiß ich nicht. Früher wurde auf jeden Fall, viel Kalk auf Fuerteventura abgebaut und nach La Palma geschafft und hier gebrannt.
Da Zement aus Kalk gebrannt wird, den es auf Vulkaninseln definitionsgemäß nicht gibt, muss das doch importiert werden, egal ob als Rohkalkstein oder fertig gebrannt (und mangels Brennstoff, sofern nicht Müll, auch dieser). Ändert also nichts.
Fuerteventura kennst Du wahrscheinlich nicht persönlich. Die Insel hat weißen und gelben Sand. Die komplette Oberfläche besteht aus ehemaligen Algenablagerungen. Dort ist reichlich Kalk vorhanden. Schau mal hier meinen Beitrag an.
Hallo Manfred
wieder was gelernt in diesem Blog. Dachte immer Kalk besteht ursächlich aus Muschelkalk. Algenkalk ist mir neu.
Schließe mich dem Dank von Rainer an- „mit Genuß und Belehrung gelesen“, wie man so schön sagt. Vielleicht sollte man den „Neckermann-Inseln“ (also den östlichen Kanaren) doch mal einen Besuch abstatten, Touristenallergie hin wie her. Den Brennofenrest bei Charco Azul kenne ich auch und habe mich immer gefragt, was das wohl ist- jetzt weiß ich es!
Zu Charco Azul hatte ich auch einmal einen Beitrag geschrieben.
War leider die letzten Wochen aus Zeitmangel nur stiller Mitleser mit Unterbrechungen und musste Nachholen.
Genau das liebe ich an diesem Blog: Manfred bringt den Stein ins Rollen, die Kommentatoren ergaenzen mit Hintergrundinfo und Links zu weiterfuehrenden Artikeln.
Man erweitert seinen Horizont und bekommt gleichzeitig die neuesten Informationen zu La Palma.
Danke ganz besonders an Manfred und auch an die eifrigen Kommentareschreiber!
Heiner, ich kann dir nur beipflichten: Es macht Spaß, euch „zuzuhören“, es erweitert den eigenen Horizont und ich bleibe mit der schönen Insel innerlich verbunden. Danke!
Hallo Manfred, hallo an alle
Meine Frau und ich waren 1994 das letzte Mal auf La Palma. Ein weiterer Besuch war uns aus verschiedenen Gründen leider nicht mehr möglich. Wir lieben diese tolle Insel und hatten viele schöne Tage dort verlebt. Danke für Deine tolle Berichterstattung vom Vulkanausbruch und natürlich auch von dem Geschehen danach. Vieles hat sich verändert im Laufe der Jahre, trotzdem war und ist es unsere Isla Bonita. Lieber Manfred, bitte berichte weiter, toll wie du das machst. Grüße aus dem Ruhrgebiet
Hallo Manfred,
man sollte bei der Verwendung von Vulkanasche als Baustoff vielleicht hinzufügen, dass sich die (sachlich völlig richtigen!) Bemerkungen über ihre aktuelle Unverwendbarkeit als Baustoff nur auf die Verwendung in und mit klassischem Beton beziehen.
Hingegen ist frische Vulkanasche offensichtlich hervorragend geeignet, um daraus Geopolymere herzustellen. Trotz des Namens „Polymer“ sind das rein anorganische Baustoffe, in denen sich durch geeignete Aktivatoren Aluminium- und Siliziumverbindungen in der Vulkanasche über Wasserstoffbrücken miteinander verbinden- genau so wie das die Kohlenwasserstoffmolküle im herkömmlichen „Plastik“ tun. Daher auch der Name.
Interessant ist, dass diese Wasserstoffbrücken sich um so leichter bilden, je frischer die Asche ist- mit der Zeit werden diese Wasserstoffbrücken nämlich durch Wassermoleküle aus der Luft aus der Luft abgesättigt,reagieren nicht mehr so stark miteinander und müssen durch spezielle Chemikalien erst wieder „aufgefrischt“ werden.
Besonders in Indonesien, die Vulkanasche überflüssig genug haben, aber Kalk, Zement und Bausand importieren müssen, sind schon vor Jahren Untersuchungen an der Universität Java dazu gelaufen. Bauten aus Geopolymeren gibt es dort auch schon.
In D wird wohl in Darmstadt viel dazu gemacht. Geopolymere haben wohl den Vorteil, bei ihrer Herstellung kaum CO2 zu entwickeln und auch nicht auf scharfkantigen Bausand angewiesen zu sein- beides hat der Vulkan schon bei der Herstellung des Rohmaterials erledigt.
Wenn Interesse besteht, kann ich ja zu dem Thema mal etwas tiefer recherchieren- vielleicht finde ich auch noch ehemalige Kollegen, die sich damit besser auskennen.
Hallo Hartmut,
Danke sehr interessant. Vielleicht findest Du noch ein paar Quellen und Informationen.
Hallo, ich hätte gar nicht gedacht, dass mein kleiner Beitrag so viel Interesse findet. Eine kleine (auch historische) Einführung in die Problematik findet man hier: https://lightaspect.net/geopolymer-zement-von-gestern-und-heute/.
Eine Zusammenfassung zum derzeitigen industriellen Stand hier: https://www.bft-international.com/de/artikel/bft_2011-12_oekologische_und_oekonomische_Analysen_von_Geopolymer-_beton-_Mischungen_fuer_1305834.html
und zu den Arbeiten in Darmstadt
hier: ttps://www.tu-darmstadt.de/universitaet/aktuelles_meldungen/archiv_2/2017/2017quartal1/einzelansicht_170560.de.jsp und hier: https://www.researchgate.net/publication/321459779_Geopolymere_als_Spezialbaustoff
Wer sich etwas tiefer einlesen will, muss leider ins Englische, ein guter Anfang wäre z.b. das: Firdous, Rafia, Dietmar Stephan, and Jean Noël Yankwa Djobo. „Natural pozzolan based geopolymers: A review on mechanical, microstructural and durability characteristics.“ Construction and Building Materials 190 (2018): 1251–1263.
Kurze Anmerkung zu den Arbeiten in Weimar, die Klaus ansprach: Hier handelt es sich nicht um Geopolymere, sonder einfach um mit Kunstharz „zusammengeklebte“ Füllstoffe. Vorteil gegenüber Geopolymeren ist, dass das eine erprobte Technologie ist und praktisch alle Füllstoffe verwendet werden können- von Sand über Tephra verschiedenster Körnung bis zu Holzfasern oder Sägespänen (kann man als „künstliches Holz“ oder auch WPC, Wood-Plastic-Composites im Baumark in Form von Terrassendielen kaufen). Ist keinesfalls schlecht, bleibt aber im Kern ein gefüllter Duroplast.
Doch, lieber Hartmut, sehr interessant, auch die ergänzenden Beiträge dazu von den anderen Herren. Ein Artikel aus brand eins (von 2016) geht vermutlich in ähnliche Richtung:
https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2016/einfach-machen/ehrensache
Grüße aus Berlin, Silke
Hallo Silke, das ist eine sehr schöne und ausführliche Ergänzung zu dem Hinweis von Klaus hinsichtlich des Polymerbetons. Das wäre natürlich eine echte Alternative zum klassischen Beton für La Palma- vorausgesetzt, es fände sich eine Firma, die die im Vorfeld notwendige Materialforschung und den Aufbau so einer Fabrik auf der Insel finanzieren würde. Wills der Zufall und ein Mitarbeiter einer kanarischen Baustofffirma liest hier mit- dann kann ich vielleicht ein paar Kontakte vermitteln.
…ich schliesse mich Manfred an. Sehr interessant!
Moin in die Runde,
die Verarbeitung von Lavaasche zu Geopolymerbeton ist mir neu, klingt aber hochinteressant.
In Seminaren mit Geographie-Lehramtsstudierenden war das Thema „Beton aus Wüstensand“ hoch angesagt. Wüstensand könnte der grassierenden globalen Sandknappheit als Grundstoff abhelfen, kann aufgrund seiner Körnchenstruktur dummerweise nicht wie „normaler“ Sand zu Beton verbunden werden. Hier ein link zu einem der Artikel, die ein bisschen mehr Einblick in die Polymer-Alternative gibt:
https://www.uni-weimar.de/de/bauingenieurwesen/aktuell/news-aus-der-fakultaet/titel/polymerbeton-neue-baustoffe-fuer-eine-bessere-welt-ein-kooperationsprojekt-der-polycare-research‑t/
Ich bin sehr auf die Quellen aus Darmstadt gespannt.
Beste Grüße
Klaus
Bei Wüstensand ist es genau das andere Problem: Zwar chemisch unproblematisch, aber so rund geschliffen, dass er nicht mehr hält. Im Gegensatz zum scharfkantigen (und daher in der Lunge so gefährlichen) Vulkan- (und Mond-)Sand.
Geopolymere und Sintertechnologie werden schon länger als Schlüsseltechnologie gehandelt, nicht zuletzt weil die klassishe Betontechnik so unfassbar viel CO2 freisetzt. Übrigens vor allem durch Raumfahrttechnologie entwickelt (um an den alten Punkt „Astronomie ist unsinnig“ anzuknüpfen…) , um z.B. aus Mond-Regolith duch thermische Versinterung Gebäude zu erreichen (klassischer Zement funktioniert nicht auf dem Mond und wäre sowieso viel zu teuer zu transportieren und zu verarbeiten. Am DLR in Köln wurde erforscht, wie Regolith zu „Mondziegeln“ verarbeitet wird: Sonnenenergie mit Spiegeln bündeln, jeweils eine dünne Schicht Granulat auf knapp unter Schmelzpunkt aufheizen („verklebt“ dann). Und das tolle: Mangels echtem Mondstaub wurde Vulkanasche für die Versuche verwendet! Die Technik gibt es, an Sonne und Tephra mangelt es auf den Kanaren auch nicht, nur macht mal wieder niemand den Anfang. Im Gegenteil, gerade auf La Palma wird der Neubau eines Betonwerks gefordert!
Hallo Manfred,
Deine Notiz von gestern 17:00 Uhr zum Thema Betrugsversuche und Erschleichung von Solidarleistungen hat auch mich erschüttert und beschämt.
Ist es wahr, dass da auch Politiker und Volksverteter unter Verdacht stehen?
Der Name Melisa Rodríguez wurde genannt.Wer ist sie? Ist da was dran?
Bitte bleibe auch da dran.
Von Beruf wohl Architektin und im Besitz von vier Häusern oder Wohnungen im Aridanetal. Ratsmitglied für eine Partei im Gemeinderat und Sprecherin der Initiative für Vulkanopfer. Von diesem Posten scheint sie aber jetzt zurückgetreten zu sein. Eine traurige Geschichte, die alle tatsächlichen Opfer diskriminiert und in einem falschen Licht erscheinen lässt.
Hallo Manfred,
danke, dass du auch nach Ende der Eruption weiter ausführlich über die Ereignisse auf La Palma informierst. Die Frage, ob die Vulkanasche als Baustoff genutzt werden könnte, wurde am 15. Oktober 2021 von dir und mehreren Leserinnen und Lesern kommentiert. Herr Neil Spindler hat als Bauexperte in seinem Kommentar sehr gut erklärt, warum die frische Vulkanasche nicht als Baustoff genutzt werden kann.
Viele Grüße aus dem trüben, nasskalten Nordeutschland.
Ute
Danke Ute, dass Du dir Mühe gemacht hast. Hier der Link zur Seite.