Sperrzone Puerto Naos weiter Geisterstadt -
Seit nunmehr über zwei Jahren ist die Vulkan-Sperrzone Puerto Naos und La Bombilla auf La Palma ein No Area Gebiet. Lebensgefährliche Kohlendioxid Gase in hoher Konzentration lassen ein Leben nach dem Vulkanausbruch von 2021 nicht zu.
Aufgrund der Gefahr und damit verbundener Risiken für die Bevölkerung wurde eine Sperrzone eingerichtet. Dies bedeutet, dass der Zugang zu diesem Gebiet streng kontrolliert wird und nur autorisierte Personen, wie Wissenschaftler und Rettungskräfte, Zutritt haben.
Bewohner und Unternehmen im Ausnahmezustand
Die Sperrzone hat natürlich Auswirkungen auf die Bewohner und Unternehmen in der Umgebung von Puerto Naos. Alle Menschen mussten ihre Häuser verlassen und wurden in Notunterkünften untergebracht. Auch touristische Aktivitäten sind unmöglich, da einige Hotels‑, Appartementanlagen und Restaurants in der Sperrzone liegen.
Seit wenigen Wochen werden einige Häuser und Wohnungen und auch Strandabschnitte nun wieder zur Nutzung freigegeben. Die Gaskonzentration fällt langsam auf Normalniveau.
Zeit für mich, die Sperrzone Puerto Naos zu betreten und mit einem vom Cabildo La Palma ausgestellten Passagierschein legal auch hinter die Zäune und Absperrungen zu kommen.
Das Leben ist noch nicht erwacht
Viele Straßen und kleine Wege sind weiter gesperrt. Besonders die Tiefgaragen und tiefliegende Wohneinheiten, Geschäfte, Bars und Restaurant sind weiter geschlossen. Wie in einer Geisterstadt habe ich während meiner mehr als zweistündigen Exkursion nur drei Menschen angetroffen.
Vor den Restaurants hängen noch die alten Speisekarten wie vor der Eruption im September 2021. Lediglich einige Wohnungen in den höheren Etagen scheinen schon bewohnt zu sein. Auch das ehemals größte Hotel SOL La Palma ist menschenleer. Alles machte auf mich einen unwirklichen Eindruck, da ich Puerto Naos als lebhaftes Touristenort in Erinnerung habe. Die Infrastruktur ist in Schuss und aufgeräumt.
Allein am Sandstrand unter Palmen ist auch nicht das große Highlight und hat mich nicht zum Baden verleitet, obwohl das möglich gewesen wäre. Atemprobleme oder sonstige gesundheitlichen Einschränkungen habe ich auch anschließend nicht verspürt. Das tückische Kohlendioxid Gas ist nicht seh- oder riechbar. Es ist einfach da und die Konzentration kann nur mit Messgeräten aufgespürt werden.
Nach meinem Eindruck wird es noch eine Weile dauern, bis dem Ort wieder Leben eingehaucht wird. Ohne Supermarkt oder Apotheke müssen auch lange Wege bis nach La Laguna oder Los Llanos in Kauf genommen werden. Ein Kurzvideo dazu gibt es im Forum oder auch auf Youtube.
In den nächsten Tagen kommt noch ein Beitrag zum Umfeld mit interessanten Dingen, die mir aufgefallen sind.
Ich bedanke mich auch für den Artikel. Hab mich mit dem gesamten Kontext zu Co2 bis dato auch nicht so genau befasst. Durch die Postings hier aber nun nachgelesen und gelernt:
„Die normale Atemluft besteht zu 78,8% aus Stickstoff und zu 20,9% aus Sauerstoff. Den Rest teilen sich Edelgase und eben Kohlenstoffdioxid. Allerdings liegt dessen Konzentration nur bei 0,04 Vol-% oder 400 ppm. Der Sauerstoff aus der Luft wird im Körper für die Verbrennung von Nahrungsbestandteilen und damit die Energieerzeugung benötigt. Bei diesem Prozeß entsteht CO2, das über das Blut zu den Lungenbläschen transportiert wird. Hier erfolgt der Gasaustausch. Sauerstoff tritt in das Blut über und wird auf die Körperzellen verteilt. CO2 tritt in die Lunge über und wird ausgeatmet. Die Gase bewegen sich immer in Richtung der jeweils niedrigeren Konzentration. Auf diese Weise wird ein bestimmtes Gleichgewicht zwischen Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid im Körper aufrechterhalten.
Ist die CO2-Konzentration in der Atemluft höher als normal, kann das CO2 aus dem Blut nicht in der notwendigen Menge in die Lunge übertreten und somit kann das Blut nicht genügend Sauerstoff aufnehmen.
Das Problem ist also nicht etwa mangelnder Sauerstoff, sondern ein Zuviel an Kohlenstoffdioxid in der Atemluft.“
Bleibt alle gesund und hoffentlich ist bald wieder alles voller Leben dort, wo so viele von uns gerne wieder hin möchten und vor allem für alle, die dort ihre Homebase, tägliches Leben und Einkommen hatten.
Die besten Wünsche für alle!
LG Walter
Der Ausbruch des Teneguia 1971 forderte 2 Todesopfer, einen Fischer, der in der Nähe des alten Leuchtturms arbeitete und einen unvorsichtigen Fotografen, der Fotos von küstennahen Lavaströmen machte. Beide sind an Sauerstoffmangel gestorben.
Es ist korrekt, dass bei extrem hohen CO2-Konzentrationen ab etwa 8% = 80.000 ppm der Tod durch CO2 eintreten kann. Solche hohen Kontentrationen kommen besonders in Geländesenken oder in Kellerräumen vor.
Aber zu viel auch tödlich. Kohlenstoffdioxid (CO2) wird als „Klimagift“ bezeichnet, weil es im übertragenen Sinne Gift für das Klima ist. Eine Konzentration von acht Prozent oder mehr kann nach 30 bis 60 Minuten zum Tode führen. 2 Todesfälle auf La Palma sind mir bekannt. 1971 beim Teneguia Ausbruch ein Fotoreporter und 2021 ein Hausbesitzer der sein Haus bei Todoque von Vulkanasche reinigen wollte. Auch gab es 2011 auf El Hierro einen Fall durch Vergiftung eines IGN Mitarbeiter in der Bucht von Tacoron. Er überlebte.
Kohlendioxid selbst ist nicht lebensgefährlich, sondern es ist das Gas des Lebens, ohne CO2 gäbe es kein Leben auf der Erde. Da es aber schwerer als Luft ist, verdrängt es bei hohen Anteilen den Sauerstoff in tieferen Lagen, was zu Erstickung durch Sauerstoffmangel führen kann.
Es ist schlicht falsch, dass das einzige Problem mit CO2 sei, dass es durch sein Gewicht Sauerstoff verdrängt. Einatmung von CO2 hat eine Reihe von physiologischen Effekten, kann man überall nachlesen und ist unumstritten.
Interessant – danke