Die blühenden Balcones von Santa Cruz de La Palma -
Neu bepflanzt strahlen die Blumen auf den Los Balcones zu Ostern. Ein Hingucker und die meist fotografierte Fassadenansicht auf La Palma fesselt nicht nur Gäste.
Dabei ist es nur die Rückseite der Häuser, deren Hauptfassade mit Blick auf die Calle Real – die Anselmo Pérez de Brito – geht.
Zur Hauptstraße der offizielle und zugängliche Hausteil und im Hinterhaus das familiäre Refugium. Es war für die Belüftung der Wohnungen und das private Rückzugsgebiet der Bewohner. Hier genossen sie im Halbschatten die Wirkung der kühlen und feuchten Passatwinde aus Nordosten. Ein paar Blumen und der Blick über das weite Meer schaffte Ausblick und Erholung.
Für die notwendige Entspannung gleich in Reichweite die Latrinen. Die kleinen in die Ecke der Balcones gezimmerten Holzverschläge mit Freifall nach unten. Die damals übliche Entsorgungsart, die mit jeder Flut und hohem Wellengang auch den Hinterhof säuberte. Der heute vorhandene höhere Damm wurde erst mit dem Bau der Avenida Maritima um das Jahr 1910 aufgeschüttet.
Häuser errichtet von portugiesischen Einwanderer im alten Heimatstil in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Erbauer hatten sicher nicht die heute publikumswirksame Aufmerksamkeit im Auge. Richtig in Szene gesetzt entpuppt sich der einst versteckte Hinterhof jetzt zu einem entzückenden Kleinod. Los Balcones – ein Markenzeichen für Santa Cruz de La Palma.
Besonderer Charme – Grazie und etwas Zauber
Viele Fotos, Ansichtskarten, TV-Filme und auch Reiseführer stellen die bunte Fassade dar. Die Doppel-Balcones aus heimischen TEA-Holz in Tusche, Öl und Aquarell inspirierten schon zahllose Maler und Künstler. Bereits bewundert in Büchern durch verschieden Reisende, die die Insel im neunzehnten Jahrhundert besucht hatten.
Ein Ort mit traditionellem Charme, das die typisch „Kanarischen Balcones“ mit dieser schönen Fassade reflektieren. Anschauliche Balkone voller Blumen und aus lackiertem Holz.
Richtig zur Geltung kommen sie erst, seit Heiko unser „El Chico de los Balcones“ die Bepflanzung und Gestaltung der Kübel in die Hand genommen hat. Seine Ideen, sein Spürsinn für das Besondere und sein grüne Daumen lassen die statische Holzkonstruktion erst richtig aufleben.
Nur das deutsche Konsulat begnügt sich noch mit Flagge und Wappentier. Wie schön würden sich auch dort gelbe, rote oder blaue Blumen machen.
Die Lage in der Avenida Maritima stimmt und ein schöner Holzbalkon ist bereits vorhanden. Jetzt fehlt nur noch der letzte Wink und der ernsthafte Wille zu einem neuen blühenden Outfit.
Das Statussymbole umrankt von einem Storchschnabelgewächs wie Pelargonie oder dem dichten Husarenknöpfchen. Alles erscheint freundlicher und würde das Balcones Freilandmuseum in der Straße nach Norden erweitern.
Zur Not machen es auch pflegeleichte immergrüne Stachelkakteen die nur selten bewässert werden müssen …und der Balkongärtner ist ja gleich um die Ecke. Ein Vorschlag von mir zum Nachdenken.
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